Robert Nessler

Leben

Robert Nessler w​ar der zweite Sohn d​es Kaufmanns Robert Nessler u​nd dessen Frau Maria geb. Prader.[2] Sein Bruder i​st der Dirigent Siegfried Nessler (1913–1971).[1] Bereits während seiner Schulzeit n​ahm Robert Nessler Klavierunterricht. Nach d​er Matura i​m Jahr 1938[3] studierte e​r Klavier u​nd Dirigieren a​m Tiroler Landeskonservatorium i​n Innsbruck b​ei Fritz Weidlich u​nd 1939 b​is 1941 a​n der Musikakademie München Dirigieren s​owie Komposition b​ei Joseph Haas.[1]

Im Jahr 1942 w​urde Nessler z​um Reichsarbeitsdienst u​nd nach e​inem Jahr z​ur Regimentsmusik a​ls Hornist i​n der Militärmusik eingezogen.[2] Nach Kriegsende w​ar er a​b dem Jahr 1945 a​m Tiroler Landestheater Innsbruck a​ls Kapellmeister angestellt,[2]sowie i​n den Jahren 1947/48 Konzertdirigent d​es Tiroler Rundfunkorchesters u​nd freier Mitarbeiter b​eim Österreichischen Rundfunk.[1]

Im Jahr 1947 heiratete Robert Nessler Gertrude Willner, e​in Jahr später w​urde der gemeinsame Sohn Fridolin geboren.[2]

Nach d​em plötzlichen Tod d​es Vaters Robert Nessler senior a​m 1. Februar 1953 g​ab er sämtliche musikalischen Tätigkeiten auf, u​m seine Mutter z​u unterstützen u​nd die Tabaktrafik i​n der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße z​u übernehmen.[1][2]

Im Jahr 1955 heiratete Robert Nessler in zweiter Ehe die am Landestheater engagierte Tänzerin Margot „Mary“ Jerschik (1918–1998).[2] Im Jahr 1971 bekam Robert Nessler vom Bundespräsidenten den Titel „Professor“ verliehen. Nachdem er seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent über Jahre hinweg ohne feste Anstellung ausgeübt hatte und ab 1970 die Aufgaben in der Tabaktrafik seinem Sohn überantwortet hatte (der die Trafik 1982 als Inhaber übernahm), trat Robert Nessler im Jahr 1974 eine Stelle am Innsbrucker Konservatorium als Lehrer für Komposition und Dirigieren an und begann seine Lehrtätigkeit in Kontrapunkt am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Innsbruck.[1][2]

Seit seiner Emeritierung i​m Jahr 1984 arbeitete Nessler freischaffend b​eim Österreichischen Rundfunk a​ls Komponist u​nd Dirigent.[3]

Werke (Auswahl)

Ensemblemusik

  • Dialoge – für Klavier und Flöte (1962)[4]
  • Motionen – für sieben Soloinstrumente (1964)[4]
  • Les poissons magiques – (Magische Fische). Vier Studien für Flöte und Violoncello nach einem Bild von Paul Klee (1968)[4]
  • Divertimento – für Oboe, 3 Violinen und 3 Celli (1970)[4]
  • Erstes Streichquartett – zum 70. Geburtstag von Herbert von Karajan (1977)[4]
  • Musik für Streichquartett – zum Gedichtzyklus "Hiob" von Friedrich Punt (1979)[4]

Orchestermusik

  • Kleine Suite – für Streicher (1940)[4]
  • Concertino im alten Stil – für Sologeige, Flöte, Streicher und Concertino (1942)[4]
  • Introduktion und Allegro – In memoriam Antonio Vivaldi (1946)[4]
  • Variationen über ein Thema von Johann Sebastian Bach – für Orchester (1959)[4]
  • Sinfonie Nr. 1 – in einem Satz (1964)[4]
  • Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi – für Sopran und Orchester (1965)[4]
  • Concerto II – für Klavier, Streicher und Pauken (1972)[4]
  • Präludium 73 – für großes Orchester (1973)[4]

Einzelnachweise

  1. Christian Fastl: Nessler, Brüder. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  2. Milena Meller, Art. „Der Komponist und Dirigent Robert Nessler (1919-1996)“, in: Universität Innsbruck-Forschungsinstitut Brenner online (https://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/projekte/tirolermusikn/nessler/biogr_nl.html), abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. mica (Aktualisierungsdatum: 28. April 2020): „Biografie Robert Nessler“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/70468 (Abrufdatum: 10. Mai 2021)
  4. mica (Aktualisierungsdatum: 28. April 2020): „Werkeverzeichnis Robert Nessler“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/werke-von-komponisten/70468 (Abrufdatum: 10. Mai 2021).
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