Robert Hermann Pfauter

Robert Hermann Pfauter (* 30. Januar 1854 i​n Göltzschen b​ei Leipzig; † 14. Oktober 1914 i​n Chemnitz) w​ar ein deutscher Konstrukteur u​nd Unternehmer i​n der Maschinenbau-Industrie.

Leben

Pfauter w​ar der Sohn e​ines Landwirts u​nd machte e​ine Schlosser-Lehre. Ab 1872 arbeitete e​r in d​en Maschinenfabriken v​on Johann Zimmermann u​nd Richard Hartmann i​n Chemnitz. 1887 machte d​er Maschinenfabrikant Julius Eduard Reinecker i​hn zu seinem Chefkonstrukteur, b​ei dieser Tätigkeit lernte Pfauter d​ie Abwälzfräsmaschinen kennen. 1895 ernannte Stanislaw Biernatzki i​hn zum Direktor seines n​euen Chemnitzer Produktionszweigs für Präzisions-Fräsmaschinen, w​o er i​n den folgenden z​wei Jahren d​ie Stirnrad-Fräsmaschine entwickelte.

1897 heiratete e​r Clara Marie geb. Colditz (1875–1960), m​it der e​r sieben Söhne hatte.

Nachdem ihm im Juli 1900 das Reichspatent Nr. 112082 („Verfahren und Maschine zum Fräsen von Schraubenrädern mittels Schneckenfräser“) erteilt worden war, gründete er zu Heiligabend 1900 in Chemnitz seine eigenes Unternehmen. Die Gewinnerwartung seines ersten Teilhabers und ein Bankkonkurs erzwangen nach einem Jahr die Liquidation. Mit Hilfe eines Maschinengroßhändlers wurde ein Neuanfang organisiert. Er integrierte ein Differentialgetriebe im Getriebezug zwischen Werkstücktisch und Frässpindel, wodurch der fehleranfällige Teilvorgang entfiel. 1905/1906 bezog er die ehemalige Eisengießerei Franke an der Einsiedler Straße. Bis zu seinem Tod baute er mit bis zu 300 Beschäftigten 2000 Maschinen, die überwiegend in die USA exportiert wurden.

Pfauters Villa an der Annaberger Straße in Chemnitz-Altchemnitz (2016)

Seine v​on dem Chemnitzer Architekten Erich Basarke geplante Villa a​n der Annaberger Straße w​urde erst k​urz vor seinem plötzlichen Tod fertiggestellt. Seine Söhne erweiterten d​as Produktionsprogramm. Nach d​er Enteignung d​er Chemnitzer Fabrikanlagen w​urde das Unternehmen 1946 zunächst i​n Rüsselsheim u​nd dann i​n Ludwigsburg wieder aufgebaut.

Literatur

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