Roamer (Uhrenfabrik)
Die Roamer AG (Markenname Roamer of Switzerland) ist ein Uhrenhersteller mit Sitz in Wallbach in der Schweiz.
Roamer AG | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1888 |
Sitz | Wallbach AG, Schweiz |
Leitung | Christian Frommherz |
Branche | Uhren |
Website | roamer.ch |
Geschichte
Das Unternehmen wurde, je nach Quelle, im Jahr 1885[1] oder 1888[2] von Fritz Meyer in Solothurn in der Schweiz gegründet.[2] Zunächst wurden Komponenten von Uhrwerken hergestellt, beginnend mit Zylinderhemmungen.[3] Ab 1904 wurden vollständige Uhrwerke hergestellt.[3] Ab 1907 wurde neben preiswerten Werken mit Zylinder- oder Stiftankerhemmung zusätzlich Uhrwerke mit Ankerhemmung hergestellt.[3] Innerhalb von 20 Jahren wuchs der Absatz auf über 500.000 Uhren. Ab 1905 produzierte das Unternehmen als «Meyer & Stüdeli» Uhrwerke (Kaliberbezeichnung MST), ab 1923 Gehäuse und später auch noch Zifferblätter.[4] Ab 1952 wurde Roamer zur Hauptmarke des Unternehmens[4] und das Unternehmen wurde in Roamer Watch Co. umbenannt.[3] Zu diesem Zeitpunkt wurden täglich 3.000 Uhren hergestellt.[3] Zeitweise arbeiteten bis 1200 Menschen in der Uhrenfabrik und das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 43 Mio. Franken.[4] In den 1950er Jahren wurden von Roamer Armbanduhren mit Weckfunktion hergestellt, mit den Kalibern MST 417 und (ab 1957 mit) MST 427.[5] Ab den 1950er Jahren wurden neben eigenen Uhrwerken auch Uhrwerke von anderen Herstellern verbaut.[6]
Im Jahr 1972 wurde von Roamer das erste Quarz-Uhrwerk hergestellt, doch dies konnte den Niedergang des Unternehmens im Zuge der Quarzkrise nicht mehr aufhalten.[4] Mitte der 1970er-Jahre wurde auch Roamer von der Uhrenkrise ereilt und das Unternehmen musste 1975 ein Nachlassverfahren anstrengen.[4]
Der langjährige Mitarbeiter Marcel Leval kaufte die Marke aus dem Nachlass heraus und fertigte fortan mit einigen Mitarbeitern unter Verwendung von Komponenten anderer Hersteller weiterhin Roamer-Uhren.[4] Im Jahr 1993 wurde ein Teil von Roamer von der Cung Nam Watch Group aus Hongkong die Marke übernommen und wurde anschließend von ihr geleitet.[3] Im Jahr 2009 erwarb der Aargauer Uhrenunternehmer Christian Frommherz die Mehrheit bei Roamer.[4] Seit 2013 werden von Roamer wieder Uhrwerke entwickelt.[4]
- Meyer & Stüdeli MST 41
- Roamer Premier (1961)
- Roamer Anfibio
- Vergoldete Taschenuhr von Roamer (1966)
Einzelnachweise
- Jewelers' Circular Company: The Jewelers' Circular. 1929. S. 80.
- Leonhard Beitl: Alarm am Arm. ISBN 978-3-200-01646-0. S. 671.
- Michael Philip Horlbeck: Der Armbandwecker. Heel, 2001. ISBN 978-3-898-80003-7. S. 129, 130.
- Andreas Toggweiler: Neu belebte Tradition: Die Solothurner Uhrenmarke Roamer wird 125 Jahre alt, Solothurner Zeitung, 21. April 2013.
- Leonhard Beitl: Alarm am Arm. 2009. ISBN 978-3-200-01646-0. S. 378–380.
- National Association of Watch and Clock Collectors: NAWCC Bulletin. 2006. S. 270.