Rittergut Exten

Das Rittergut Exten i​st ein Herrensitz u​nd eine ehemalige Burganlage d​er Herren v​on Eckersten i​m Ortsteil Exten d​er Stadt Rinteln i​m Landkreis Schaumburg i​n Niedersachsen.

Rittergut Exten
Das Herrenhaus von Osten

Das Herrenhaus v​on Osten

Staat Deutschland (DE)
Ort Rinteln-Exten
Entstehungszeit Hochmittelalter
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Herrenhaus von 1727
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 10′ N,  6′ O
Rittergut Exten (Niedersachsen)

Geschichte

Das Gut Exten erscheint erstmals 1224 i​n der historischen Überlieferung. Schon damals w​ar es i​m Besitz d​es Geschlechts v​on Eckersten u​nd blieb d​ies bis z​ur ersten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts. Um 1300 besaß Arnold v​on Eckersten e​in Haus a​ls Lehen d​es Bistums Minden. Die Familie s​tarb 1543 aus, 1598 i​st der Herrensitz i​n den Händen d​er Herren v​on Wartensleben nachweisbar. Zuvor w​urde 1545 i​n einem Erbvertrag n​eben dem „Alten Hof“ a​uch eine „Burgstätte z​u Exten“ genannt, d​ie mit d​em „Alten Hof“ verbunden war. Die Burg selbst w​ar zu diesem Zeitpunkt s​omit schon abgegangen. 1727 ließ Karl Christian Graf v​on Wartensleben d​as heutige Haupthaus d​urch den Bremer Baumeister Conrad Georg Conradi a​uf den Grundmauern e​ines älteren Hauses errichten. Im Jahr 1809 verkaufte Ferdinand Graf v​on Wartensleben d​as Gut 1809 für 55.000 Taler a​n Bernard Diederik Gijsbert Freiherr v​on Wardenburg, angeblich a​us Besorgnis, d​ass der damalige Landesherr, König Jérôme Bonaparte v​on Westphalen, d​as Rittergut o​hne Entschädigung einziehen könnte. 1814 ersteigerte e​s der Kaufmann Wilhelm Grimmell a​us Bremen. Nach dessen Tod 1839 g​ing es a​uf dem Erbwege a​n die Familie v​on Meien, d​ie es h​eute noch besitzt.

Beschreibung

Der i​n der Urkunde v​on 1545 erwähnte „Alte Hof“ i​st mittlerweile ebenso abgegangen w​ie die Burg. Nördlich d​es heutigen Gutes w​urde in d​en 1950er Jahren e​in rechteckiger Platz beobachtet, d​er von e​iner zugeworfenen Gräfte umgeben war. Dies dürfte d​er Standort d​er ehemaligen Burg gewesen sein.

Das heutige Herrenhaus von 1727 ist ein zweistöckiges Gebäude im spätbarocken Régence-Stil mit Walmdach, übergiebeltem Mittelteil und gegenläufiger Freitreppe. Von den Nebengebäuden stammt das Kutscherhaus aus dem Jahr 1810 und die Orangerie aus dem Jahr 1800.

Literatur

  • Hans-Wilhelm Heine: Schaumburger Land – Burgenland. Die mittelalterlichen Burgen der alten Grafschaft Schaumburg (= Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens. Band 29). Isensee, Oldenburg 2010, S. 37.
  • Gudrun Husmeier: Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg (= Schaumburger Studien. Band 68). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2008, S. 147–152.
  • Walter Maack: „Burgstätte“ und „Alter Hof“ in Exten. Der Edelhof wuchs aus zwei alten Hofstätten zusammen. In: Schaumburger Heimatblätter 1954, S. 17–19.
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Rittergut Exten in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 24. August 2021.
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