Riezler
Die Riezler (auch Rietzler, früher Rüozler, Rützler, Rüttler, Rüetzler, Rutzler) sind ein altes Bauerngeschlecht aus dem Schweizer Kanton Wallis. Der Name der Riezler stammt vom ursprünglichen Rufnamen Rüotz (althochdt. Riute = durch Reuten urbar gemachtes Land, lat. novale); die Mehrzahl der Rüotz sind Rüotzler.[1]
Bei der Besiedelung verschiedener Hochtäler in Vorarlberg durch die Walliser kamen sie um 1300 mit anderen Familien über den Hochalppass ins Breitachtal (heute Kleinwalsertal), reuteten da Boden und gaben der neuen Siedlung ihren Namen Riezlern (1493 noch "zu den Rüetzlern",[2] später "Rüzlen"[1]).[3] So ist der Familienname heute noch vorwiegend im Kleinwalsertal und dem benachbarten Allgäu zu finden. Einige Vertreter gibt es auch im angrenzenden Tirol.
Ein Enkel dieser Einwanderungsfamilie, Kunz Ruetzler, siegelte bereits am 16. Februar 1383 einen Rechtsbrief gegen seinen Schutzherren Oswald von Heimenhofen.
Dessen Siegelbild „ein steigendes weißes Einhorn in rotem Schild“ wurde dem späteren Josef Rützler, Ammann des freien Walser-Gerichts Mittelberg (1737–1740, 1743–1746) anno 1737 als Amtssiegel und erbberechtigtes Familienwappen verliehen.[4]
Bekannte Namensträger
- Anna Riezler, geborene Beck (1798–1829), Malerin
- Albrecht Riezler (1856–1935), deutscher Maler
- Emanuel Riezler (1854–1938), bayerischer Generalmajor
- Erwin Riezler (1873–1953), deutscher Rechtswissenschaftler
- Ingrid Riezler-Kainzner (* 1959), österreichische Politikerin (SPÖ), Abgeordnete zum Salzburger Landtag
- Kurt Riezler (1882–1955), deutscher Diplomat, Politiker und Philosoph
- Rolf Rietzler (* 1941), deutscher Journalist und Autor
- Sigmund von Riezler (1843–1927), deutscher Geschichtsforscher
- Walter Riezler (1878–1965), deutscher Klassischer Archäologe und späterer Musikwissenschaftler
- Wolfgang Riezler (1905–1962), deutscher Physiker
- Gebrüder Riezler, Franz Xaver Riezler (1788–1854) und Joseph Riezler (1790–1873), Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank
Einzelnachweise
- Siegfried Holzer: Kleinwalsertaler Wappenbuch. 2000, S. 157.
- Vgl. Irmin Schwendiger: Der Große Widderstein erzählt. 1983, S. 79.
- Vgl. Irmin Schwendiger: Der Große Widderstein erzählt. 1983, S. 88.
- Vgl. Siegfried Holzer: Kleinwalsertaler Wappenbuch. 2000, S. 160.