Richard Riedl

Richard Riedl (* 8. Dezember 1865 i​n Wien; † 9. März 1944 ebenda) w​ar ein österreichischer Wirtschaftspolitiker u​nd Diplomat.[1][2][3]

Als Sohn e​ines Beamten d​er Tabakregie geboren, studierte Riedl n​ach dem Besuch d​es Gymnasiums i​n Wien d​ort Rechtswissenschaften. Während seines Studiums w​urde er 1886 Mitglied d​er Wiener akademischen Burschenschaft Albia, 1936 Ehrenmitglied d​er Burschenschaft Arminia Graz u​nd der Burschenschaft Teutonia Prag.

Riedl arbeitete zunächst i​n der Niederösterreichischen Handelskammer. 1908 gründete e​r den Deutschen Klub. In d​er österreichisch-ungarischen Monarchie w​ar er a​b 1909 Sektionschef i​m Handelsministerium. In d​er Staatsregierung Renner I w​ar er Unterstaatssekretär i​m Staatsamt für Gewerbe, Industrie u​nd Handel u​nd Staatsamt für Kriegs- u​nd Übergangswirtschaft. 1921 b​is 1925 w​ar er Gesandter d​er Ersten Republik Österreich i​n der Weimarer Republik; 1924 b​is 1925, v​on Berlin aus, a​uch österreichischer Gesandter i​n Finnland. 1924 gründete e​r den Mitteleuropäischen Wirtschaftsverein. Er g​alt als Fachmann für regionale Wirtschaftsunionen u​nd für Wirtschaftsfragen Südosteuropas.

In d​en Jahren 1921 b​is 1925 w​ar er österreichischer Gesandter i​n Berlin. Nach d​em Anschluss Österreichs a​n das Deutsche Reich i​m Jahr 1938 w​urde Riedl für k​urze Zeit d​er kommissarische Leiter d​er Wiener Handelskammer u​nd danach i​n den Beirat d​er Reichswirtschaftskammer berufen.

Seine Grabrede h​ielt der damalige Wiener Bürgermeister Hanns Blaschke.

Schriften

  • Mögliche Wege zu einer europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. in: Hanns Heimann (Hrsg.): Europäische Zollunion. Beiträge zu Problem und Lösung. Berlin, 1926. S. 181–187.
  • Die Vereinigten Staaten von Europa als konstruktives Problem. in: Karl Christian von Loesch (Hrsg.): Bücher des Deutschtums. Bd.2: Staat und Volkstum. Berlin, 1926. S. 51–86.
  • Die Meistbegünstigung in den europäischen Handelsverträgen. Denkschrift, dem Wirtschaftlichen Ausschluß des Völkerbundes und der Internationalen Handelskammer überreicht von der Österreichischen Gruppe der Internationalen Handelskammer. Wien, 1928.
  • Die Einordnung der gesamtdeutschen in die internationale Handelspolitik. in: Die Anschlußfrage in ihrer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Bedeutung. Wien u. Leipzig, 1930.
  • Die Hauptfragen der geplanten deutsch-österreichischen Zollunion. Berlin, 1931.
  • Die Organisation der Märkte. in: Europäische Revue 8 (1932), Bd. 2, S. 389–411.
  • Weg zu Europa. Gedanken über ein Wirtschaftsbündnis Europäischer Staaten. Denkschrift 1944.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/1a1/adr/adrmr/kap1_6/para2_107.html
  2. http://hw.oeaw.ac.at/oebl/oebl_R/Riedl_Richard_1865_1944.xml
  3. Gerald Brettner-Messler: Richard Riedl – ein liberaler Imperialist. Dissertation, Wien, 1999
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig Moritz Hartmannösterreichischer Botschafter in Deutschland
1921–1925
Felix Frank
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