Richard Ratfisch

Richard Ratfisch (* 16. Januar 1872 i​n Schwerin; † 29. August 1956 ebenda) w​ar ein deutscher Juwelier.

Richard Ratfisch

Leben

Ratfisch w​ar gelernter Silberschmied. 1896 eröffnete e​r in d​er Friedrichstraße 7 (Schwerin) e​in Juweliergeschäft. 1908 kaufte e​r den Titel Hofjuwelier.[1] Er führte d​as Geschäft b​is 1952. Von d​en beiden Söhnen übernommen, w​urde es 1972 a​n den Juwelier u​nd Goldschmied Wilfried Nothdurft übergeben. Er führt e​s noch heute.[2]

Dominakreuze

Dominakreuz (Dobbertin)

Im Auftrag d​es Herzogs fertigte Ratfisch e​in Amtskreuz für d​ie Domina d​es Klosters z​um Heiligen Kreuz i​n Rostock. Johann Albrecht selbst verlieh e​s ihr a​m 5. Juli 1900.

Am 25. Juli 1900 verlieh er auch der Domina des Klosters Dobbertin ein goldenes Amtskreuz. Die goldene Kette stiftete Herzogin Elisabeth. Entworfen und gefertigt ist das Kreuz von Richard Ratfisch. Es besteht aus 585er Gold und ist mit der Kette 111,2 g schwer. Ohne Öse 9,2 cm hoch und 6,7 cm breit, trägt es einen größeren und vier kleinere Türkis sowie 20 mittlere und 21 kleinere Brillanten. Die letzte Trägerin war Auguste von Pressentin. Gegen sie intrigierte Agnes von Bülow, die 1938 von den Nationalsozialisten eingesetzt worden war. Auguste von Pressentin wurde abgelöst, das Amtskreuz nicht mehr verliehen. In jahrelangen Recherchen klärte Horst Alsleben den Verbleib des Kleinods: Die Domina überließ das Kreuz der Mecklenburgischen Ritterschaft in Rostock zu treuen Händen. Die Geheime Staatspolizei beschlagnahmte es 1939. Über das Staatsministerium gelangte es am 21. März 1939 in das Landesmuseum Schwerin. Es wurde im Zweiten Weltkrieg nach Grasleben ausgelagert und danach in Schloss Celle untergebracht. Im Herbst 1961 kam es nach Schwerin zurück. Es fand sich 2006 in den kunsthandwerklichen Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin.

Commons: Richard Ratfisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Scheffler: Goldschmiede Mittel- und Nordostdeutschlands: Von Wernigerode bis Lauenburg (GoogleBooks)
  2. Goldschmiede Nothdurft
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.