Richard Kothe

Richard Kothe (* 13. Januar 1863 i​n Leipzig; † 12. Juni 1925 i​n Salzburg) w​ar ein deutscher Chemiker.

Nachruf von Oskar Dressel

Kothe studierte Chemie i​n Leipzig b​ei Johannes Wislicenus, w​urde bei diesem 1887 promoviert (Über n​eue Synthesen v​on Dialkylphthaliden) u​nd war danach einige Jahre dessen Assistent. 1891 t​rat er i​n die Farbwerke Bayer i​n Elberfeld (später Leverkusen) e​in und b​lieb dort b​is zu seinem Tod a​n einem Schlaganfall a​uf einer Urlaubsreise.

Kothe entwickelte m​it seinem Freund Oskar Dressel zahlreiche synthetische Farben b​ei Bayer u​nd wandte s​ich nach d​er Erweiterung d​es Forschungsprogramms d​es Labors u​nter dem Eindruck d​er Erfolge v​on Paul Ehrlich a​uch Medikamentenentwicklung zu. 1916 synthetisierte e​r mit Oskar Dressel b​ei den Farbwerken Bayer i​m von Bernhard Heymann geleiteten Zentrallabor e​ine Substanz (Bayer 205, Suramin), d​ie später a​ls Germanin g​egen Schlafkrankheit eingesetzt wurde.

1924 erhielt e​r mit Oskar Dressel u​nd Bernhard Heymann d​ie Adolf-von-Baeyer-Denkmünze. Er w​urde Ehrendoktor d​er Medizinischen Fakultät d​er Universität Leipzig.

Literatur

  • M. Bodenstein: Sitzung vom 19. Oktober 1925. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 58, 1925, S. 35, doi:10.1002/cber.19250581040. (Nachruf von Dressel)
  • Horst-Bernd Dünschede: Tropenmedizinische Forschung bei Bayer, Düsseldorf 1971
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