Rheinbote (Rakete)
Rheinbote (Suggestivname: Meteor) ist die Bezeichnung für eine im Zweiten Weltkrieg von Deutschland entwickelte Fernrakete.
Beschreibung
Im Gegensatz zur einstufigen A4, die flüssigen Sauerstoff und Alkohol als Raketentreibstoff verwendete, war die Rakete Rheinbote eine vierstufige Feststoffrakete. Sie wurde von der Firma Rheinmetall aus dem zweistufigen Vorläufer „Rheintochter“ 1943/44 entwickelt und in der Raketenerprobungsstelle Rumbke erprobt. Die Rheinbote konnte eine Sprengladung von 25 kg über eine Strecke von 220 km transportieren. Die Rakete wurde im November 1944 im Kriegseinsatz verwendet. 220 Flugkörper wurden auf Antwerpen verschossen.[1][2] Ursprünglich dachte man die Rakete würde nur 165 km weit fliegen, dadurch waren alle der insgesamt über 200 Abschüsse weit hinter Antwerpen in der Nähe von Gent niedergegangen. Am 6. Februar 1945 wurde die Entwicklung eingestellt weil die 20-kg-Sprengladung nicht lohnte, dafür 580 kg Pulver und zwei Tonnen Eisen einzusetzen.[3]
Technische Daten
- Länge: 11,4 m
- Durchmesser: 53,5 cm
- Startgewicht: 1,715 t
- Brennschlussgeschwindigkeit: 1520 m/s
- Gipfelhöhe: 70 km
- Reichweite: 220 km
- Gewicht Sprengkopf: 40 kg (davon Sprengladung: 25 kg)
Literatur
- Wolfgang Gückelhorn, Detlev Paul: V2 gefrorene Blitze: Einsatzgeschichte der V2 aus Eifel, Hunsrück und Westerwald 1944/45 : eine Dokumentation, Helios, 2007, S. 43 ff. ISBN 978-3-938208-43-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Rheinbote bei luftarchiv.de (Memento vom 16. August 2004 im Internet Archive)
- Rheinbote bei germanluftwaffe.com (Memento vom 25. Oktober 2017 im Internet Archive)
- Horst Boog: Strategischer Luftkrieg und Reichsverteidigung 1943-1944. In: MGFA (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Stuttgart 2001, Band 7, S. 404.