Retinitis
Eine Retinitis oder Netzhautentzündung ist eine Entzündung der Netzhaut. Der Krankheitsverlauf kann sich unterschiedlich entwickeln und reicht von nahezu keiner Beeinträchtigung des Kranken bis zur vollkommenen Blindheit durch Degeneration der Netzhaut. Oftmals läuft eine Retinitis mit einer Entzündung der Aderhaut (Chorioretinitis) einher.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H30 | Chorioretinitis |
H32 | Chorioretinale Affektionen bei anderenorts klassifizierten Krankheiten |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Krankheit wird oft durch Allgemeininfektionen ausgelöst, wie zum Beispiel Toxoplasmose oder auch durch die von Zecken übertragene Borreliose. Die Netzhautentzündung kann auch im Rahmen der Katzenkratzkrankheit auftreten. Auch bestimmte Viren können eine Retinitis verursachen, beispielsweise die Zytomegalie-Retinitis, seltener sind bakteriell metastatische Entzündungen.
AIDS-Patienten haben häufig eine Retinitis, die in diesen Fällen oft zur Blindheit führt. Etwa 30 bis 40 % der HIV-Infizierten entwickeln eine Retinitis.[1] Mithilfe der Hochaktiven antiretroviralen Therapie kann, bei Erholung des Immunsystems, das Auftreten und die Verschlechterung der Retinitis verhindert werden.[2]
Auch bei bestimmten Erbkrankheiten mit degenerativer Netzhauterkrankung wurde und wird noch heute dieses Symptom als Retinitis pigmentosa bezeichnet, auch wenn diese Erkrankung keine primäre Entzündung darstellt und als Retinopathia pigmentosa bezeichnet werden sollte.
Einzelnachweise
- R. Hassan-Moosa, T. Chinappa, L. Jeena: Cytomegalovirus retinitis and HIV: Case reviews from KwaZulu-Natal Province, South Africa. 22. September 2017, PMID 29022526, abgerufen am 29. November 2017.
- D. A. Jabs, M. L. Van Natta, G. N. Holland: Cytomegalovirus Retinitis in Patients With Acquired Immunodeficiency Syndrome After Initiating Antiretroviral Therapy. 27. Oktober 2016, PMID 27984023, abgerufen am 30. November 2017.