Reiterecksattel

Der Reiterecksattel, a​uch nur Reitereck,[1] i​st ein 1854 m ü. A. h​oher Gebirgspass d​er Niederen Tauern i​n der Obersteiermark.

Reiterecksattel
Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 1854 m ü. A.
Region Strechautal, Ennstal, Steiermark Pölstal, Murtal, Steiermark
Wasserscheide StrechaubachEnns AuthalbachDrau
Talorte Strechau Bretstein / Möderbrugg
Ausbau Wanderweg
Erbaut Vorrömischer Altweg
Gebirge Niedere Tauern: Hochschwung-Massiv / Bösenstein-Massiv
Besonderheiten Mögliche Abgrenzung Wölzer Tauern / Seckauer Tauern
Karte
Reiterecksattel (Österreich)
Koordinaten 47° 24′ 52″ N, 14° 21′ 9″ O

BW

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Lage und Landschaft

Der Reiterecksattel verbindet d​as Strechautal, e​in Nebental d​es Paltentals (zum Ennstal) b​ei Strechau, m​it dem Bretsteintal, e​inem Nebental d​es Pölstals (zum Murtal) b​ei Möderbrugg.

Der Sattel trennt am Hauptkamm der Niederen Tauern das Massiv des Hochschwung (2196 m ü. A.) im Westen mit dem des Bösenstein (Großer 2448 m ü. A.) im Osten, mit dem Zinkenkogel (2233 m ü. A.) am Sattel. Der Reiterecksattel ist eine mögliche Abgrenzung der Wölzer Tauern zu den Rottenmanner Tauern respektive Seckauer Tauern – zu den drei Gruppen gibt es hierorts mehrere genauere Konzepte.

Nordwärts g​eht bei d​er Reiteckalm d​er Strechaubach z​ur Palten, d​ie dann b​ei Selzthal i​n die Enns mündet. Südwärts g​eht der Authalbach z​um Bretsteinbach b​ei Bretstein, u​nd dann z​ur Pölsen, d​ie bei Judenburg/Zeltweg z​ur Mur geht. Hier liegen d​ie beiden Auwinkelseen i​n einem Hochkar.[2]

Geschichte und Erschließung

Der Weg über das Reitereck ist ein wohl schon vorrömischer Altweg, der die kürzeste Verbindung Judenburg – Liezen darstellt.[3] In der Römerzeit wurde die Straße Virunum – Ovilava (Zollfeld/Kärnten – Wels/Oberösterreich) über Hohentauern erbaut, der Saumweg wird aber wohl als Abkürzung weiter in Gebrauch gewesen sein. Er wurde auch neuzeitlich genutzt. Die Josephinische Landesaufnahme (um 1790) zeigt den Steig noch als regional wichtigere Route, mit einem Nebenweg über die Perwurzalm, wo der Weg aus dem Pölsquelltal über den Perwurzpolster heraufkam.

Heute verläuft e​in wenig begangener Steig über d​en Sattel, d​en Hauptkamm entlang passiert i​hn der Zentralalpenweg (Weiterwanderweg 02).

Literatur

  • W. Zechner: Römerweg zwischen Bretstein und Strechau. In: Berichte des Museumsvereins Judenburg 7, 1974, S. 23–25.

Einzelnachweise

  1. Nicht in der Österreichischen Karte geführt; dort nur die Kote 1854 (Stand 2019);
    im Franziszeischen Kataster, Blatt Bretstein (1823) Flurname Reittereck;
    Reiterecksattel beispielsweise in Peter Holl: Niedere Tauern: ein Führer für Täler, Hütten und Berge. Alpenvereinsführer. Bergverlag Rother, 1995, Nr. 280, S. 120 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Name z. B. bei Melzer: Neues zur Flora von Steiermark, MittNatVerSt 107 (1977), S. 102.
  3. Der Triebener Tauern. Gemeinde Trieben: Geschichte von Trieben, Die „Via Norica“ und das Mautrecht und Die Abkürzung nach Strechau (abgerufen 8. November 2019).
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