Reinhold Schraps
Reinhold Schraps (* 3. August 1833 in Leipzig; † 14. März 1917 in Dresden) war ein deutscher Jurist und Politiker.
Schraps besuchte die Nikolaischule in Leipzig und studierte zwischen 1852 und 1856 dort zunächst Philologie und später Rechtswissenschaften. In den Jahren 1865 bis 1870 war er Anwalt in Dresden. Von Dezember 1865 bis zum Verbot im Juli 1866 war Schraps Herausgeber der Zeitschrift Reform. Im Jahr 1866 trat er der Sächsischen Volkspartei bei und wurde bereits ein Jahr später im Februar 1867 in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt.[1] Er gilt daher neben August Bebel und Wilhelm Liebknecht als einer der ersten sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten überhaupt. Obwohl er auch 1871 noch als sozialdemokratischer Reichstagskandidat fungierte und bis 1874 sein Reichstagsmandat behielt, hatte er allerdings den 1869 erfolgten Übergang von der sächsischen Volkspartei zur SDAP nicht mitgemacht, sondern blieb ein bürgerlicher Demokrat.[2] In den frühen 1870er Jahren stimmte er im Reichstag mit der Deutschen Volkspartei. Seit 1870 arbeitete er als Anwalt zunächst in Crimmitschau und seit 1904 in Dresden.
Literatur
- Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 7). Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, S. 734.
Weblinks
- Einträge in der Chronik der deutschen Sozialdemokratie
- Reinhold Schraps in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 297, Kurzbiographie S. 465.
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 230.