Reimar Hobbing

Reimar Hobbing (* 5. April 1874 i​n Emden; † 14. Dezember 1919 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Verleger.

Leben

Grab von Reimar Hobbing, Alter Luisenstadt Kirchhof I, Berlin-Kreuzberg

Reimar Hobbing w​ar Sohn e​ines Gymnasiallehrers. Im Stuttgarter Unternehmen seines Onkels lernte e​r das Verlagsgeschäft v​on Grund a​uf kennen. Anschließend g​ing er n​ach Bremen, w​o er Pressesprecher d​es Norddeutschen Lloyd wurde. Als nächste Station w​urde Hobbing Geschäftsführer d​es Leipziger Mode-Verlages Vobach.

Im Jahre 1903 schließlich g​ing er n​ach Berlin, w​o er seinen eigenen Verlag gründete u​nd rasch Erfolg hatte. 1905 konnte e​r die konservative Monatsschrift für Stadt u​nd Land übernehmen, d​ie er i​n Konservative Monatsschrift für Politik, Kunst u​nd Literatur umbenannte. Hobbings Verlag g​ab sowohl Zeitschriften a​ls auch Bücher heraus, u​nd es gelang i​hm das Unternehmen i​m konservativen Spektrum stetig weiter auszubauen. Im Jahre 1917 übernahm e​r die Norddeutsche Buchdruckerei u​nd Verlagsanstalt. Dazu gehörte d​ie Norddeutsche Allgemeine Zeitung, d​ie er mithilfe v​on Otto Karl Stollberg z​ur Deutschen Allgemeinen Zeitung umgestaltete.

Hobbing knüpfte Kontakte z​ur Reichsregierung u​nd gab a​uch deren offiziellen Reichsanzeiger heraus. Der Reimar Hobbing Verlag zählte n​eben den Verlagen v​on Julius Springer, Walter d​e Gruyter u​nd Paul Parey z​u den größten Verlagen v​on Berlin. Als Reimar Hobbing 1919 s​tarb übernahm Hugo Stinnes seinen Verlag. Hobbings Grab befindet s​ich auf d​em Luisenstädtischen Friedhof.[1]

Hobbing w​ar mit d​er Kaufmannstochter Marianne Buresch verheiratet, m​it der e​r drei Kinder hatte, darunter d​er Bildhauer Edzard Hobbing.[2]

Literatur

  • Annemarie Wacker: Hobbing, Reimar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 279 f. (Digitalisat).
  • Ernst Fischer, Stephan Füssel: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Weimarer Republik. Bd 2. Teilbd 1. Verlag K. G. Saur, 2007, ISBN 978-3-598-24808-5.
  • Michel Grunewald, Uwe Puschner (Hrsg.): Krisenwahrnehmungen in Deutschland um 1900: Zeitschriften als Foren der Umbruchszeit im Wilhelminischen Reich. Verlag Peter Lang, 2010, ISBN 978-3-03911-743-7.

Einzelnachweise

  1. Reimar Hobbing in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 3. Januar 2019 (englisch).
  2. Ursula Basse-Soltau: Reimar Johannes Martin Hobbing. In: Ostfriesische Landschaft - Regionalverband für Kultur, Wissenschaft und Bildung (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich (ostfriesischelandschaft.de [PDF]).
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