Reformierte Kirche Ebnat
Die reformierte Kirche Ebnat ist eine barocke Landkirche des Baumeisters Hans Ulrich Grubenmann in der Toggenburger Gemeinde Ebnat-Kappel.
Baugeschichte
Ebnat löste sich 1761 von der Kirchgemeinde Wattwil und plante die Errichtung eines eigenen Kirchengebäudes. Die Kirche wurde 1762 durch den Teufener Baumeister Johann Ulrich Grubenmann realisiert. Wie bei allen seinen Kirchenbauten führte der bekannten Brückenbauer den Dachstuhl der Kirche in Form eines ausgeklügelten Hängewerks aus. Die Kirche wurde in nur sechs Monaten fertiggestellt und am 10. Oktober 1762 eingeweiht.
Gebäude
Die Kirche verfügt, ähnlich wie die im Jahr zuvor vollendete reformierte Kirche Oberrieden über einen Frontturm mit Spitzturmhelm und geschweiften Wimpergen für die Zifferblätter. Die Saalkirche verfügt über einen dreiseitigen Abschluss und wird durch Rundbogenfenster erhellt. Im Innern sind die Rokoko-Stuckaturen aus der Bauzeit erhalten geblieben, darunter eine Kartusche mit dem Wappen des Baumeisters Grubenmann. Die Glasmalereien eines unbekannten Künstlers von 1903 wurden 1993 durch Glasgemälde von Christoph Stooss ergänzt. Auf der Empore befindet sich eine 1994 erbaute Orgel der Firma Späth Orgelbau AG (Rapperswil) mit 19 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.
Literatur
- Huldreich Seifert: Geschichte der evangelischen Kirche und Gemeinde Ebnat, Herisau 1863.
- Werner Hofer: Ebnat-Kappel – aus der Geschichte von Kirche und Gemeinde, Ebnat-Kappel 1994.
- Kunstführer durch die Schweiz. Band 1. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2005, Seite 423.
- Joseph Killer: Die Werke der Baumeister Grubenmann – Eine baugeschichtliche und bautechnische Forschungsarbeit. Diss., Eidg. Techn. Hochschule. Gebr. Leemann und Co., Zürich 1942, S. 126–132. (doi:10.3929/ethz-a-000091759)