Reduit Tilly
Das Reduit Tilly ist das Kernstück des Brückenkopfes der Landesfestung Ingolstadt am südlichen Donauufer. Es wurde von 1828 bis 1841 unter König Ludwig I. nach Plänen seines Hofarchitekten Leo von Klenze und des Festungsbaumeisters Generalmajor und Chefs des Ingenieurkorps Michael von Streiter im klassizistischen Stil errichtet. Der zum Ufer hin von der sogenannten Infanteriemauer abgeschlossene, halbrunde zweigeschossige Bau sollte in seinen tonnenförmigen Kasematten Geschütze und Truppen aufnehmen. Er war auch dazu bestimmt, im Falle einer Invasion dem bayerischen Königshaus mitsamt der Kronjuwelen Zuflucht zu bieten. Ihm schließen sich seitlich zwei Flankenbatterien und die ovalen Festungsbauwerke Turm Triva und Turm Baur an. Benannt ist er nach dem Feldherrn Bayerns im Dreißigjährigen Krieg, Johann T’Serclaes von Tilly. Im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 1992 wurde das Reduit saniert und in den Klenzepark eingebunden. Heute beherbergt es die Dauerausstellung des Bayerischen Armeemuseums zum Ersten Weltkrieg.
Literatur
- Ernst Aichner: Der Ausbau und die beginnende Auflassung der bayerischen Landesfestung Ingolstadt. Phil. Dissertation München, 1974.
- Gerhard Wickern, Eduard Eiser: Die Bayerische Landesfestung Ingolstadt, Förderverein Bayerische Landesfestung Ingolstadt (Hrsg.), 1. Auflage, espresso-Verlag, Ingolstadt 2008, ISBN 978-3-98-10765-5-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Frank Becker, Christina Grimminger, Karlheinz Hemmeter: Denkmäler in Bayern. Stadt Ingolstadt. Band I.1, Halbband 1 der Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland, München, 2002. ISBN 3-87490-583-7, S. XCIII–CXXII.
- Ernst Aichner et al.: Geschichten & Gesichter. Ingolstadt – vom Werden einer Stadt . Bildband zur Ausstellung im Klenzepark, Ingolstadt, 2000. ISBN 3-932113-30-6, S. 140–169.