Randeck (Adelsgeschlecht)

Die Herren v​on Randeck w​aren ein pfälzisches Adelsgeschlecht d​as sich n​ach der Burg Randeck b​ei Mannweiler-Cölln benannte.

Wappen derer von Randeck

Familiengeschichte

Die Familie h​at ihre Anfänge i​m frühen 13. Jahrhundert u​nd geht offenbar a​us dem Geschlecht d​er Kolb v​on Wartenberg hervor, ebenso w​ie die Herren v​on Bilenstein.

Erster sicherer u​nd urkundlich fassbarer Namensträger w​ar Heinrich v​on Randeck, d​er 1202 b​ei einem Vergleich Heinrichs v​on Wartenberg m​it dem Kloster Hane[1] a​ls Zeuge benannt ist. Bereits 1200 t​rat er a​ls Bürge König Philipps v​on Schwaben b​ei einer Zollbefreiung für d​as Erzbistum Trier auf. Nochmals erscheint e​r 1212 a​ls Zeuge i​m Vertrag Kaiser Ottos IV. m​it Herzog Ludwig I. v​on Bayern.[2] Heinrich v​on Randeck s​oll ein Enkel Ulrichs v​on Wartenberg gewesen sein.[3] Das ähnliche Wappen d​er Kolb v​on Wartenberg u​nd der Herren v​on Randeck w​eist ebenfalls i​n diese Richtung.[4]

Ab Beginn d​es 13. Jahrhunderts lässt s​ich die Familie a​uf der namensgebenden Stammburg nachweisen,[5] w​obei sich spätestens 1283, m​it Embricho v​on Randeck, d​er Familienzweig d​erer von Löwenstein bzw. zu Randeck genannt v​on Löwenstein o​der Brenner v​on Löwenstein z​u Randeck abspaltete. Ab 1327 gründete Johann v​on Randeck d​ie Seitenlinie von Weissenstein, d​ie bei Mörsfeld ansässig war.[6]

Dietrich v​on Randeck, e​in Enkel Heinrichs, amtierte v​on 1299 b​is 1303 a​ls Burggraf v​on Böckelheim, 1322–1325 a​ls Reichsschultheiß i​n Oppenheim. Im 14. Jahrhundert w​aren die Randecker a​uch Burgmänner a​uf Montabaur.[7]

Heinrich V. v​on Randeck, e​in Urenkel d​es Stammvaters d​er Familie, bekleidete 1327–1330 d​ie Würde e​ines Abtes d​er Zisterzienserabtei Himmerod.[8]

Eine Generation später fungierte Eberhard v​on Randeck († 1372) a​ls Domdekan i​n Speyer, w​urde 1363 z​um Bischof v​on Speyer gewählt, musste a​ber resignieren, d​a der Kaiser seinen Vertrauten Lamprecht v​on Brunn z​um Oberhirten bestimmt hatte.

Mit Adam v​on Randeck s​tarb die Familie 1537 i​m Mannesstamm aus, beerbt v​on ihren Verwandten Löwenstein genannt Randeck (ausgestorben 1664) u​nd von Flörsheim, i​n welche Familie d​ie letzte Erbtochter eingeheiratet hatte.[9]

Ob e​ine Verwandtschaft z​u dem schwäbischen Adelsgeschlecht v​on Randeck (auch Randegg) besteht i​st ungeklärt.

Wappen

Das Wappen z​eigt in Silber e​inen roten Balken, begleitet v​on oben z​wei und u​nten einer r​oten Lilie. Auf d​em Helm e​in roter Hut m​it silbernen Hörnern i​m Stulp.[10]

Literatur

  • Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises Band 1, S. 334 u. 335, F. C. Neidhard, Speyer 1837; (Digitalscan)
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Band 10, 1984, S. 840; (Ausschnittscan)

Einzelnachweise

  1. Webseite zum Kloster Hane
  2. Karl Bosl: Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 1, S. 254, Band 4 von: Schriften der Monumenta Germaniae Historica, 1952; (Ausschnittscan)
  3. Martin Dolch, Stefan Ulrich: Pfälzisches Burgenlexikon IV.1 O-Sp, Kaiserslautern 2007, ISBN 978-3-927754-56-0, S. 198–206.
  4. Karl Bosl: Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 1, S. 254, Band 4 von: Schriften der Monumenta Germaniae Historica, 1952; (Ausschnittscan)
  5. Yvonne Monsees: Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises, Band 5 von: Deutsche Inschriften, Mainzer Reihe, 1997, ISBN 3-88226-969-3, S. 61; (Ausschnittscan)
  6. Webseite zur Seitenlinie Weissenstein (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgenlexikon.eu
  7. Seite zur Wappenhistorie mit Erwähnung der Burgmannseigenschaft in Montabaur
  8. Ambrosius Schneider: Die Cistercienserabtei Himmerod im Spätmittelalter, Selbstverlag der Abtei Himmerod, 1954, S. 9; (Ausschnittscan)
  9. Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises Band 1, S. 334, F. C. Neidhard, Speyer 1837
  10. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 7. Abteilung; Der abgestorbene Nassauische Adel; Author: H. von Goeckingk, A. von Bierbrauer-Brennstein, A. von Grass; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1882
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