Raiffeisenbank Neustadt
Die Raiffeisenbank Neustadt eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Neustadt (Wied) im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Das Geschäftsgebiet umfasst etwa ein Drittel des Landkreises Neuwied.
Raiffeisenbank Neustadt eG | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Raiffeisenstraße 1 53577 Neustadt (Wied) |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 570 692 38[1] |
BIC | GENO DED1 ASN[1] |
Gründung | 27. März 1862 |
Verband | Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. |
Website | www.raiba-neustadt.de |
Geschäftsdaten 2021[2] | |
Bilanzsumme | 509 Mio. Euro |
Einlagen | 423 Mio. Euro |
Kundenkredite | 374 Mio. Euro |
Mitarbeiter | 86 |
Geschäftsstellen | 7 |
Mitglieder | 11.252 |
Leitung | |
Vorstand | Konrad Breul, Martin Leis |
Aufsichtsrat | Hans-Werner Breithausen (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Geschichte
Die Gründungsgeschichte der heutigen Raiffeisenbank Neustadt eG geht zurück bis auf das Jahr 1862 und damit in die Zeit der ersten von Friedrich Wilhelm Raiffeisen angeregten Genossenschaftsgründungen. In der Gemeinde Anhausen wurde zum 27. März 1862, unter der Mitwirkung Raiffeisens der „Darlehnskassen-Verein für das Kirchspiel Anhausen“ gegründet. Anhausen war damit aus heutiger Sicht die erste Genossenschaftsbank in Deutschland. Raiffeisen war zu der Zeit Bürgermeister von Heddesdorf, das Kirchspiel Anhausen gehörte zu seinem Verwaltungsbereich. Das von Raiffeisen hierfür entworfene Regelwerk wurde 1866 in Raiffeisens Publikation „Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung…“ abgedruckt und war als „Normalstatut für rein ländliche Bezirke“ Modell für viele später gegründete Darlehnskassenvereine.[3][4] Zum Kirchspiel Anhausen gehörten die Gemeinden Anhausen, Meinborn, Rüscheid und Thalhausen.[5] Der Anhausener Darlehnskassenverein gehörte zu den ersten Kreditgenossenschaften Deutschlands.
Im Verwaltungsbereich der Bürgermeisterei Neustadt erfolgte die erste Genossenschaftsgründung zum 6. Juni 1869 unter dem von Raiffeisen empfohlenen Namen „Wied-Neustadter Darlehns-Cassen-Verein eingetragene Genossenschaft“. Der § 2 des von Raiffeisen entworfenen Statuts lautete:
- „Der Verein hat den Zweck, die Mitglieder desselben durch Gewährung der nötigen Geldmittel in den Stand zu setzen, die Früchte ihres Fleißes selbst zu genießen und zu einer möglichen Selbstständigkeit zu gelangen, welche anderweitige fremde Hilfe unnötig macht.“
Schon drei Jahre später, zum 9. Juni 1872, wurde neben der Darlehensgewährung auch das Spargeschäft eingeführt.[6]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Firmierung der Genossenschaft in „Raiffeisenkasse eGmuH“ und zum 1. Januar 1963 in „Raiffeisenbank eGmbH“ geändert.[6] Die heutige Raiffeisenbank Neustadt entstand aus der Verschmelzung mit den Nachbargenossenschaften in Fernthal (1957), Wiedmühle und Windhagen (beide 1967), Asbach–St. Katharinen (1993) und Straßenhaus (2003).[6]
Weblinks
- Raiffeisenbank Neustadt in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Raiffeisenbank Neustadt eG
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Zahlen zum 31. Dezember 2020
- Friedrich Wilhelm Raiffeisen: Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung (Memento vom 3. Februar 2012 im Internet Archive), 1866, S. 193
- Statuten des Dahrlehnskassen-Vereins für das Kirchspiel Anhausen (als Normalstatuten für rein ländliche Bezirke) Digitale Texte der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Köln, Teil 1 (PDF; 903 kB), Teil 2(PDF; 907 kB)
- Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Band 9–10, 1868, S. 304 Online-Ausgabe bei Google Books
- Geschichte der Raiffeisenbank Neustadt eG