Radionuklidgenerator
Ein Radionuklidgenerator dient in der Forschung und Medizin zur Gewinnung von Radionukliden[1] mit kurzen Halbwertszeiten. Hierbei wird von einem Mutternuklid mit einer größeren Halbwertszeit ein Tochternuklid abgetrennt. Es gibt eine Vielzahl von Radionuklidgeneratoren, die unterschiedliche Systeme von Mutter- und Tochternukliden enthalten.
Beispiele
- Die Thorium-Kuh: Dieser Generator ist einer der ältesten. In einem Gefäß befindet sich natürliches Thorium (Th-232) in Form von Thoriumdioxid oder sein Zerfallsprodukt Th-228. Thorium zerfällt in das Edelgas Radon (Rn-220). Dieses wird in einem gesonderten Gefäß gesammelt. Rn-220 zerfällt schnell (Halbwertszeit 55s) über Po-216 zu Pb-212. Dieses Bleiisotop wird an einer negativen Platinelektrode abgeschieden und kann nach einiger Zeit abgelöst werden.
- 81m-Krypton-Generator: Das nach Bestrahlung von natürlichem Krypton gebildete Rubidium-81 wird an einem Kationenaustauscher adsorbiert. Am Verwendungsort wird das beim Zerfall von Rb-81 entstandene Kr-81m mit Luft herausgespült. Dieses Gemisch kann für Lungenuntersuchungen mit einer Gammakamera vom Patienten eingeatmet werden.
- Technetium-99m-Generator
- Gallium-68-Generator
- Cäsium-Barium-Generator
Literatur
- Cornelius Keller: Grundlagen der Radiochemie. Salle & Sauerländer, 3. Auflage 1993, S. 233 ff, ISBN 3-7935-5487-2
Weblinks
- Physik Uni Dortmund (PDF; 2,6 MB)
- Wikibooks
Einzelnachweise
- Der Begriff wird manchmal synonym gebraucht (und daher auch verwechselt) mit (Radio)Isotopengenerator (dient der Energieerzeugung).
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