Rüdiger Weiß
Rüdiger Weiß (* 29. November 1960 in Bergkamen) ist ein deutscher Politiker (SPD). Von 2010 bis Mitte Mai 2021 war er direktgewählter Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalen.
Biografie
Rüdiger Weiß nahm nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium Bergkamen ein Lehramtsstudium der Fächer Deutsch und Sport an der Ruhr-Universität Bochum auf. Nach dem Staatsexamen unterrichtete er an Schulen in Ratingen, Menden und Lünen. Im Jahr 2005 wurde Rüdiger Weiß Direktor der Heide-Hauptschule in Bergkamen, die er bis zu seinem Einzug in den Landtag Nordrhein-Westfalen 2010 leitete. Mit seiner Frau und seinem Sohn lebt Rüdiger Weiß in Oberaden.
Politik
Rüdiger Weiß trat 1983 in die SPD ein und war von 1985 bis 1990 Vorsitzender des Bergkamener Stadtverbands der Jusos. Seit 1992 ist er Vorsitzender des Ortsvereins Oberaden. Seit 1989 vertritt er seine Partei im Stadtrat von Bergkamen.
Im Mai 2010 wurde er im Landtagswahlkreis Unna III – Hamm II bei der Landtagswahl 2010 in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt. Hierbei holte Rüdiger Weiß das beste Wahlergebnis der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen zu dieser Wahl.[1] Bei der vorgezogenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012 fuhr er nach der damaligen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft das beste Erststimmenergebnis für die SPD ein.[2] Bei der NRW-Landtagswahl 2017 errang Rüdiger Weiß erneut ein Direktmandat im Landtagswahlkreis Unna III – Hamm II. Auch in diesem Jahr erzielte er wie schon 2010 das beste Erststimmenergebnis für die SPD bei dieser Landtagswahl.[3]
Die Schwerpunkte seiner politischen Arbeit waren die Europapolitik und internationale Zusammenarbeit. Ab Beginn der 17. Legislaturperiode war Rüdiger Weiß Sprecher für Europa und Internationales der SPD-Fraktion. Daneben zählte die Schul- und Bildungspolitik, sowie Sport- und Kommunalpolitik zu seinen Arbeitsbereichen.
Rüdiger Weiß engagierte sich für die Fortführung der EU-Regionalförderung über 2020 hinaus. Weitere europabezogene Projekte, für die er sich stark machte, sind eine Reform der EU-Entsenderichtlinien und eine Intensivierung der NRW-Benelux Kooperation unter besonderer Berücksichtigung der sozialen- und arbeitsrechtlichen Dimension. Zudem setzte er sich für geordnete Wiedereinführung von G9 und darüber hinaus für den weiteren Ausbau von Erasmus+ ein.
Ausschüsse[4]
- Sprecher und ordentliches Mitglied im Ausschuss für Europa und Internationales
- Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung
- Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend
- Ordentliches Mitglied im Unterausschuss Personal des Haushalts- und Finanzausschusses
- Stellv. Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales
- Stellv. Mitglied im Innenausschuss
- Stellv. Mitglied im Unterausschuss für Bergbausicherheit des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung
- Stellv. Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Benelux
Briefkopf-Affäre
Im Mai 2021 wurde durch einen Bericht in der Rheinischen Post bekannt, dass Rüdiger Weiß sein Landtagsmandat für einen privaten Zweck missbraucht hat. So soll er, um die Stornierungskosten für einen privaten Urlaub zu reduzieren, auf offiziellem Briefkopf die Anzahlung zurückgefordert haben. Zuvor war ein privates Anschreiben der Ehefrau fehlgeschlagen. Rüdiger Weiß wurde für dieses Verhalten vom Landtagspräsidenten gerügt und bat um Entschuldigung.[5][6] Schließlich trat er von allen kommunalen Ämtern und seinem Landtagsmandat zurück.[7] Für ihn rückte Marina Dobbert in den Landtag nach.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landtagswahl 2010 in NRW. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- Landtagswahl 2012 in NRW. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- Landtagswahl 2017 in NRW. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- Landtag Nordrhein-Westfalen: Landtag NRW: Abgeordneter Rüdiger Weiß. Abgerufen am 7. April 2020.
- DER SPIEGEL: NRW: Politiker Rüdiger Weiß wollte mit Briefkopf des Landtags 100 Euro sparen. Abgerufen am 7. Mai 2021.
- Reinhard Kowalewsky: „Wirkt wie Amtsanmaßung“: NRW-Abgeordneter verwendet Landtagsbriefkopf - wegen einer privaten Italien-Reise. 5. Mai 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
- Briefkopf-Affäre: SPD-Verbände ringen Rüdiger Weiß doch noch Verzicht auf Landtagsmandat ab. Abgerufen am 2. Juni 2021.