Rähmbauweise

Die meisten heute erhaltenen historischen Fachwerkhäuser sind in Rähmbauweise (auch Stockwerkbauweise) errichtet. Sie entwickelte sich im Verlauf des 15. Jahrhunderts aus der Ständerbauweise (auch Geschossbauweise) und war ab dem Spätmittelalter dominierend.

Mittelalterliche Ständerbauweise im Vergleich zur Rähmbauweise
Schematische Darstellung von Elementen des Fachwerks (Beispiel:Rähmbau)
Historisches Fachwerkhaus mit Kniestock in Rähmbauweise

Die Ständer bilden die Innen- und Seitenwände und tragen die Hauptlast der ganzen Konstruktion. Sie sind jeweils weniger als ein Stockwerk hoch. Jedes Stockwerk wurde separat errichtet und schloss unten mit der Schwelle und oben mit einem Rahmen ab, der Rähm oder Pfette genannt wird. Zwischen oberem Rähm und der Schwelle des darüberliegenden Stockwerks befinden sich die Deckenbalken.

Bei d​er Stockwerkbauweise konnte j​edes Stockwerk e​in wenig über d​as jeweils darunterliegende Geschoss hervorstehen (auskragen), i​ndem man d​ie Deckenbalken über d​as Rähm hinauskragen ließ. Auf e​ngen Grundstücken gewann m​an so e​twas mehr Raum, i​ndem sich d​ie oberen Etagen über Fußweg o​der Straße hinaus schoben. Auch wurden d​ie unteren Schwellhölzer d​urch die Überstände v​on Fassade u​nd Dach v​or Durchnässung d​urch Schlagregen geschützt.

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Gerner: Fachwerk, Entwicklung, Gefüge, Instandsetzung. Deutsche Verlags-Anstalt, 1981, ISBN 3-421-02475-8
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