Quatmannshof
Der Quatmannshof ist ein 1803 bis 1806 in Elsten erbautes Gehöft, das 1935 als erste Hofanlage in das Museumsdorf Cloppenburg transloziert wurde. Es besteht aus einem Hauptgebäude in Form eines Hallenhauses und dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden.
Beschreibung
Hauptgebäude des Quatmannshofs ist ein 1806 fertiggestelltes Hallenhaus in der Ausprägung als Zweiständerhaus mit Kübbungen. Es ist 45 Meter lang und über 14 Meter breit. Der Vordergiebel weist eine dreifache Vorkragung auf. Die Außenwände sind mit Lehm ausgefüllt. Das 120 m² große Flett als Herdraum ist von der Diele durch eine Wand getrennt. Die beiden Stuben wurden mit Hinterladeröfen beheizt. Nebengebäude sind eine Fruchtscheune von 1777 für Getreide und Heu, eine Viehscheune von 1770, ein Wagenschauer, ein Backhaus, ein Schafstall, ein Speicher und ein Dreschturm mit Göpel. Sie umstehen den Vordergiebel des Haupthauses in rechtwinkliger Anordnung. Die Konzeption weist auf eine starke Beeinflussung durch die Bautradition des Artlandes auf.
Der Name des Hofes beruht auf seinem Erbauer, dem 1767 geborenen Georg Quatmann. Er begann 1803 mir der Errichtung des Hauptgebäudes als Erbhof. Nach einem Jahr wurden die Arbeiten wegen Unstimmigkeiten zwischen dem Bauherren und den Zimmerleuten eingestellt und ruhten bis 1805. Fertiggestellt war das Haus 1806.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Hauptgebäude von Elstren in das in der Entstehung begriffene Museumsdorf Cloppenburg versetzt, wo es mit den beiden Scheunen zum Kernstück und zum Aushängeschild werden sollte. An der Wiedererrichtung war der Reichsarbeitsdienst beteiligt. Das Richtfest fand 1935 bei der 500-Jahr Feier der Stadt Cloppenburg statt. Eingeweiht wurde der Quatmannshof 1936 im Zeichen nationalsozialistischer Selbstdarstellung. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brannte die Hofanlage bei Kriegshandlungen infolge von Artilleriebeschuss ab. Der Wiederaufbau war 1962 abgeschlossen.
Auf der Diele des Quatmannshofes war lange Zeit eine Büste von Heinrich Ottenjann, dem Gründer des Museumsdorfes Cloppenburg, zu sehen. Sie hatte der Artländer Bildhauer Karl Allöder geschaffen.
- Flett mit Rauchabzug im Hauptgebäude
- Backhaus
- Wagenschauer
- Schafstall
- Speicher
Siehe auch
Literatur
- Uwe Meiners: Aushängeschild: Der Quatmannshof In: Uwe Meiners: 75 Jahre Heimatmuseum – Museumsdorf – Niedersächsisches Freilichtmuseum in Cloppenburg. Stiftung Museumsdorf Cloppenburg, 1997, ISBN 3-923675-68-2, S. 26–29.
- Hermann Kaiser, Helmut Ottenjahn: Museumsdorf Cloppenburg. Niedersächsisches Freilichtmuseum. Cloppenburg 1998, ISBN 3-923-695-14-3, S. 57–69.
Weblinks
- Beschreibung beim Museumsdorf Cloppenburg
- Heinrich Ottenjahn: Die Wiedererrichtung des Quatmannshofs im Museumsdorf zu Cloppenburg. Ein Beitrag zur Geschichte des niedersächsischen Bauernhauses. In: Oldenburger Jahrbuch 1936, S. 45–62, mit historischen Fotos und Grundriss