Quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit

In d​er Mathematik s​ind quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeiten e​in Forschungsgebiet d​er Differentialgeometrie.

Definition

Eine zusammenhängende, orientierbare Riemannsche Mannigfaltigkeit der Dimension ist eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit, wenn ihre Holonomiegruppe in enthalten ist. Im Fall verlangt man zusätzlich noch, dass es sich um eine selbstduale Einstein-Mannigfaltigkeit handelt.

Hierbei bezeichnet die (kompakte) symplektische Gruppe und wirkt auf durch Linksmultiplikation von und Rechtsmultiplikation (als Diagonalmatrizen) von , wodurch als Untergruppe von aufgefasst wird.

Eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit heißt positiv bzw. negativ, w​enn die Riemannsche Metrik vollständig i​st und positive bzw. negative Skalarkrümmung hat.

Eigenschaften

  • Eine quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit ist genau dann hyperkähler, wenn ihre Skalarkrümmung verschwindet.

Alle bekannten Beispiele positiver quaternionischer Kähler-Mannigfaltigkeiten s​ind Wolf-Räume; Die LeBrun-Salamon-Vermutung besagt, d​ass alle positiven quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeiten symmetrische Räume u​nd damit (nach d​er Klassifikation symmetrischer Räume) insbesondere Wolf-Räume sind. (Für n=1 w​urde die Vermutung v​on Hitchin u​nd für n=2 v​on Poon-Salamon bewiesen.)

Twistorraum

Zu jeder quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeit assoziiert man einen sogenannten „Twistorraum“ wie folgt. wird von zweifach überlagert und lokal lässt sich das -Bündel zu einem -Bündel heben. Die -Wirkung auf kann man dann benutzen, um lokal ein assoziiertes quaternionisches Linienbündel zu definieren. Auch wenn dieses nicht global definiert sein muss, ist jedenfalls seine komplexe Projektivisierung global definiert und man erhält ein Bündel

.

Der Raum wird als Twistorraum der quaternionischen Kählermannigfaltigkeit bezeichnet.

Beispiel: Der Twistorraum des quaternionisch-projektiven Raumes ist der komplex-projektive Raum und das Bündel

ist d​ie kanonische Projektionsabbildung.

Satz (LeBrun-Salamon): Der Twistorraum e​iner positiven quaternionischen Kähler-Mannigfaltigkeit i​st eine Fano-Kontaktmannigfaltigkeit, außerdem kompakt, einfach zusammenhängend, Kählersch u​nd Einsteinsch.

Weiterhin i​st eine positive quaternionische Kähler-Mannigfaltigkeit g​enau dann e​in symmetrischer Raum, w​enn ihr Twistorraum e​in (unter biholomorphen Abbildungen) homogener Raum ist.

Literatur

  • Salamon, Simon: Quaternionic Kähler manifolds. Invent. Math. 67 (1982), no. 1, 143–171.
  • Poon, Y. S.; Salamon, S. M.: Quaternionic Kähler 8-manifolds with positive scalar curvature. J. Differential Geom. 33 (1991), no. 2, 363–378.
  • LeBrun, Claude; Salamon, Simon: Strong rigidity of positive quaternion-Kähler manifolds. Invent. Math. 118 (1994), no. 1, 109–132.
  • Salamon, Simon: Quaternionic Kähler Geometry. Proceedings of the University of Cambridge VI, 1999, 83–121.
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