Przedsiębiorstwo Górnicze Silesia
Das Steinkohlenbergwerk Silesia (poln. Przedsiębiorstwo Górnicze Silesia) ist ein aktives Steinkohlenbergwerk in Czechowice-Dziedzice (Polen). Es wird von der PG "SILESIA" sp. z o.o. betrieben.
Geschichte
Die Anfänge
Die Gründung der Zeche Silesia ist direkt mit der Erforschung der Salzlagerstätten in der Region Goczałkowice verbunden (Salzgewinnung bis 1920.). Der erste Schacht (vielleicht nur ein 1860 errichtetes Bohr-loch) mit dem Namen "Maria 1" wurde von der Preußischen Regierung finanziert und bis zu einer Teufe von 361 m niedergebracht. Bei dieser Gelegenheit wurde nicht nur die erwartete Salzsole, sondern auch Kohle gefunden. Die Mutung auf Steinkohle erfolgte auf die Felder "Ida", "Rosa", "Adela" und "Eliza" mit einer Gesamtgröße von 1,46 km². Die Verleihung führte das Bergamt in Ostrava durch. Betreiber des Steinkohlenbergbaus war ab 1900 die österreichische Dziedzitzer Montangewerkschaft Bielitz mit Sitz in Wien. Sie ließ zwei Schächte mit 4,2 m Durchmesser und 463 m Teufe sowie 4,6 m Durchmesser und 469 m Teufe errichten. Der erste Schacht diente der Bewetterung, der zweite der Förderung. Die ersten 24 Bergarbeiter wurden aus Karwin (Karviná) (heute Tschechien) angelegt.
Die weiteren Jahre
Am Ende des Ersten Weltkriegs ging die Zeche in den Besitz der Zakłady Górnicze Silesia SA über, einem tschechischen Unternehmen aus Ostrava. Kurze Zeit später erwarb diese Gesellschaft auch die Steinkohlenfelder "Paweł", "Hugo" und "Józef" und begann mit dem Abteufen von Schacht 3 (Durchmesser 5 m). Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung Polens im September 1939 erhielt das Bergwerk den Namen Grube Silesia-Dziedzitz und wurde von der Elektrowerke AG (EWAG) in Berlin verwaltet. 1944 kam sie – wie die Bergwerke in Jaworzno auch – zur Energieversorgung Oberschlesien (EVOS). Auch auf Silesia kamen sowjetische Kriegsgefangene zum Einsatz.
Nach Kriegsende kam die Produktion wieder rasch in Gang, zunächst unter Verwaltung der Rybniker Kohleindustrievereinigung (Rybnickie Zjednoczenie Przemysłu Węglowego), danach unter der von Jaworzno-Mikołow. Schon früh widmete man sich neben der Steinkohlengewinnung der Methannutzung. So errichtete man 1955 eine Gasleitung und konnte schon 1959 ca. 80 % des austretenden Methans auffangen und nutzen. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgte eine deutliche Erweiterung des Abbaufeldes auf 16,3 km², das Abteufen zweier weiterer Schächte (Wetterschacht 5 mit einem Durchmesser von 5,5 m in Rudołtowice im Gefrierverfahren) und der Bau einer neuen Aufbereitung.
Gegenwart
Die Auenlandschaft der Weichsel in unmittelbarer Nähe des Bergwerkes bereitete und bereitet immer wieder große Probleme. Anfänglich wurde der Fluss übermäßig durch die Einleitung salzhaltigen Wassers belastet, 2009 und 2010 drang bei Hochwasser das Wasser von der Erdoberfläche in die Grube ein und konnte dort kaum beherrscht werden. Vielleicht auch deshalb bot die Kompalnia Węglowa SA in Katowice, die noch 2005 den Verbund von Silesia mit Brzeszcze unter der Bezeichnung Oddział KWK 'Brzeszcze-Silesia' Ruch II Silesia betrieben hatte, das Bergwerk zum Verkauf an. 2010 wurde es durch die PG Silesia, eine Tochtergesellschaft des tschechischen Unternehmens Energetický a Průmyslový Holding, erworben. Neben der Kohleförderung steht seitdem die Methanverwertung im Fokus des Unternehmens. Die Zeche verfügt heute über fünf Schächte, drei für Förderung, Materialtransport und Seilfahrt sowie zwei Wetterschächte. Die Berechtsame hat seit 1976 eine Größe von 21,36 km².
Förderzahlen
1913: 175.000 t; 1938: 282.959 t; 1970: 777.758 t; 1979: 1,22 Mio. t
Quellen
- Jerzy Jaros: Słownik histoynczny kopalń węgla na ziemiach polskich. Katowice 1984.
- Eine ausführliche geschichtliche Darstellung in englischer Sprache liefert die PG Silesia unter der Internetadresse https://www.pgsilesia.pl/en/about-us/history (Zugriff am 24. Februar 2017).