Providence and Worcester Railroad
Die Providence and Worcester Railroad (P&W, PW) ist eine amerikanische Eisenbahngesellschaft in Rhode Island, Massachusetts, Connecticut und New York. Sie betreibt den Güterverkehr auf der nördlichen Northeast Corridor Strecke in Neuengland zwischen New York und Providence sowie auf einigen eigenen Strecken in Connecticut, Rhode Island und Massachusetts.
Providence&Worcester RR, Stand 1999[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die Gesellschaft wurde am 12. März 1844 in Massachusetts und im Mai des gleichen Jahres in Rhode Island jeweils eigenständig gegründet. Der Streckenbau zwischen Providence und Worcester begann 1845 und am 27. September konnte der erste Abschnitt von Providence bis Millville eröffnet werden. Die übrige Strecke folgte wenige Wochen später am 20. Oktober 1845. Die Gesellschaften in Massachusetts und Rhode Island fusionierten schließlich am 25. November 1845. Der etwa acht Kilometer lange Abschnitt von Providence bis zum Abzweig von der Strecke nach Boston („Boston Switch“) und der Bahnhof in Providence gehörten zu gleichen Teilen der P&W und der Boston and Providence Railroad.
Am 2. Juni 1868 pachtete die P&W zunächst für fünf Jahre die Milford and Woonsocket Railroad, die eine Strecke von Bellingham Junction nach Milford betrieb. Mit Eröffnung der Hopkinton Railway von Milford nach Ashland 1872 leaste die P&W auch diese Bahn. Die Pachtverträge wurde später bis zum 1. Mai 1883 verlängert, danach jedoch aufgelöst. 1875 eröffnete die P&W eine Zweigstrecke von East Providence nach Valley Falls, die nur dem Güterverkehr diente.
1888 wurde die Gesellschaft an die New York, Providence and Boston Railroad verpachtet. Diese wurde 1892 von der New York, New Haven and Hartford Railroad (New Haven). Infolgedessen wurde die Providence&Worcester ab dem 1. Juli 1892 für 99 Jahre direkt an die New York, New Haven and Hartford Railroad (New Haven) verpachtet. 1968 wurde die insolvente New Haven in die neugegründete Penn Central integriert. Die angebotenen Vertragsbedingungen entsprachen jedoch nicht den Vorstellungen der Providence&Worcester. Um bessere Bedingungen beim Gesellschaftsvertrag zu erzielen, wurde im Sommer 1968 die Gesellschaft in Delaware neu gegründet. Ein Bundesgericht bestätigte schließlich das Ende des bestehenden Leasingvertrages zum 31. Dezember 1968 (Fusion der New Haven in die Penn Central). Die Interstate Commerce Commission ordnete jedoch den Weiterbetrieb der Strecken durch die Penn Central bis zum Abschluss der notwendigen Anhörungen an. Im April 1970 beantragte die P&W den selbständigen Betrieb. Die PC widersprach diesem Ansinnen, da sie eine Gefahr für ihr eigenes Geschäft in dieser Region sah. Nachdem im Juni 1971 ein Prüfer der ICC den selbständigen Betrieb befürwortete, entschied schließlich auch im März 1972 die ICC zugunsten der Providence&Worcester. Nachdem schließlich auch im November 1972 gerichtlich die Nutzung der Bahnhöfe in Providence und Worcester geklärt war, begann die Gesellschaft am 3. Februar 1973 den eigenständigen Betrieb.[2]
Mit der Aufteilung der Conrail auf Norfolk Southern Railway und CSX 1999 übernahm die P&W den Güterverkehr auf der Nordostkorridorstrecke zwischen New York und Providence und erwarb einige Strecken, unter anderem Groton–Worcester, Worcester–Gardner, New Haven–Middletown, Laurel–Hartford sowie einige kürzere Zweigstrecken, von denen heute ein großer Teil stillgelegt ist.
Zum 1. November 2016 wurde die Shortline durch Genesee and Wyoming übernommen.[3]
Personenverkehr
Das Beförderungsaufkommen im Großraum Providence war in der Blütezeit der Eisenbahn sehr stark. Der Fahrplan vom 5. Oktober 1913[4] sah an Werktagen zehn Zugpaare Providence–Worcester, 16 Zugpaare Providence–Blackstone sowie unfahrplanmäßig verkehrende Einsatzzüge zwischen Providence und Lonsdale vor. An Sonntagen fuhren vier Züge bis Worcester und neun weitere bis Blackstone.
Diese Zugdichte ging nach der Weltwirtschaftskrise enorm zurück. Nach dem Fahrplan vom 15. Januar 1934[5] gab es damals auf der Stammstrecke der P&W nur noch zwei werktägliche Zugpaare Providence–Worcester. Kurz darauf wurde der Personenverkehr ganz eingestellt.
Quellen
- Mike Walker: Comprehensive Railroad Atlas of North America. New England&Maritime Canada. SPV-Verlag, Dunkirk (GB), 1999.
- Tom Nelligan: Unmerger day in New England. In: Trains. Kalmbach Publishing Co., April 1973, S. 16.
- Genesee & Wyoming acquires Providence & Worcester Railroad, Railway Gazette, 2. November 2016
- Official Guide of the Railways and Steam Navigation Lines of the United States, Porto Rico, Canada, Mexico and Cuba. Ausgabe November 1913. NY, New Haven&Hartford Railroad. Seite 165.
- Official Guide of the Railways and Steam Navigation Lines of the United States, Porto Rico, Canada, Mexico and Cuba. Ausgabe Februar 1934. NY, New Haven&Hartford Railroad, Table 29. Seite 98.
Literatur
- Edward A. Lewis: American Shortline Railway Guide. 5. Auflage. Kalmbach Publishing Co., Waukesha, WI 1996, ISBN 0-89024-290-9.