Prisenkommando

Prisenkommando bezeichnete i​m Seekrieg e​in Enterkommando, d​as bereits i​m 16. Jahrhundert Anwendung fand. Für d​iese Aufgabe wurden Seeleute speziell ausgebildet. Ihre Aufgabe w​ar es, d​ie Papiere u​nd die Ladung aufgebrachter (feindlicher u​nd neutraler) Schiffe z​u kontrollieren.

Handelsschiffe o​der Blockadebrecher wurden angehalten, w​enn sie u​nter gegnerischer Flagge fuhren o​der wenn Grund z​ur Annahme bestand, d​ass sie Banngut führten (d. h. gegnerischer Ziel-/Starthafen).

Das Entern e​ines Frachters i​m Ersten Weltkrieg s​owie Zweiten Weltkrieg l​ief wie f​olgt ab:

  1. Das Schiff (meist Frachter) wurde gestoppt; durch Funken, Morsen mit Lampe oder durch Beschuss (der berühmte „Schuss vor den Bug“).
  2. Danach setzte das Prisenkommando mit Barkasse oder Ruderboot über.
  3. Sobald es an Bord gelangt war, wurde das Schiff untersucht und die Papiere/Ladung kontrolliert.

Wurde dabei festgestellt, dass das Schiff als Prise genommen werden durfte, wurde entschieden, was mit dem Schiff weiter geschehen solle. In den meisten Fällen wurde es schnell versenkt. Erschien die Fracht als nützlich, so fuhren Prisenschiffe auch oft in Begleitung der Kriegsschiffe einige Zeit weiter, um etwa Hilfskreuzern als Versorgungsschiff zu dienen oder um Gefangene aufzunehmen. In diesem Fall oder wenn die Fracht von großem Wert war, wurde versucht, mit dem Frachtschiff in einen eigenen Hafen zu gelangen. Dabei blieb das Prisenkommando dauerhaft an Bord. Es besetzte alle wichtigen Posten an Bord und übernahm das Kommando. Die ursprüngliche Besatzung blieb an Bord und wurde angeheuert.

Siehe auch

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