Barkasse
Das Wort Barkasse entstammt der italienischen Sprache (italienisch barcaccia) und bezeichnete ursprünglich das größte Beiboot eines Kriegsschiffs. Bekannt sind vor allem Hamburger Hafenbarkassen und die inzwischen abgeschafften Postbarkassen, ebenfalls in Hamburg.
Geschichte
In der Zeit der Segelschifffahrt stand die Barkasse für gewöhnlich zusammen mit der Pinasse, dem zweitgrößten Beiboot, auf der Barring zwischen Fock- und Großmast. Die Barkasse wurde ausgesetzt, um unter anderem Trinkwasser zu holen oder Landungen zu machen. Die Barkasse einer Fregatte oder Korvette war etwa zwölf Meter lang, hatte 14 bis 16 Riemen und zwei Rah-, Lugger- oder Gaffelsegel. Die modernen Barkassen sind Motorboote und unbewaffnet (Motorbarkassen).
Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden im deutschsprachigen Raum nichtmilitärische Verkehrsschiffe – Personenschiffe wie Arbeitsboote – in Häfen als Barkassen bezeichnet. Besonders im Hamburger Hafen sind die dortigen Barkassen häufig im Einsatz, überwiegend als Schlepper von Schuten und für Personenrundfahrten. Auch die Flussschifferkirche nutzt eine Barkasse. Die traditionelle Barkasse hat vorne einen überdachten Führerstand; dahinter befinden sich an jeder Schiffsseite Bänke für Passagiere.
Siehe auch
Literatur
- Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 55.
Weblinks
- Barkasse. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 6. Oktober 2019