Prinsengracht
Die Prinsengracht (deutsch „Prinzengraben“) ist die äußerste, von der Amsterdamer Altstadt am weitesten entfernte und mit 3,2 Kilometern längste Hauptgracht des Amsterdamer Grachtengürtels. Sie liegt im Stadtteil Amsterdam-Zentrum.
Geschichte
Mit der Anlage der Prinsengracht wurde, wie mit den beiden anderen Hauptgrachten Heren- und Keizersgracht, 1612 auf Initiative des Amsterdamer Bürgermeisters Frans Hendricksz Oetgens van Waveren nach Plänen von Stadtbaumeister Hendrick Jacobsz Staets und Stadtvermesser Lucas Jansz Sinck begonnen. Sie wurde zu Ehren der Prinzen von Oranien benannt.
Der Teilabschnitt zwischen Leidsegracht und Amstel wurde erst 1658 angelegt. Die Verlängerung jenseits der Amstel heißt Nieuwe Prinsengracht („Neuer Prinzengraben“). Am anderen Ende der Prinsengracht wird diese zwischen Brouwersgracht und Westerdok durch die Korte Prinsengracht („Kurzer Prinzengraben“) verlängert.
Jährlich im August fährt die Amsterdam Gay Pride, eine Kanal-Parade, unter anderen durch die Prinsengracht.
Bauwerke
An der Prinsengracht liegen eine Reihe beachtenswerter Bauwerke und sonstiger architektonischer Details wie:
- An der Prinsengracht 2–3: ein Treppengiebel an der Ecke zur Brouwersgracht[1]
- An der Prinsengracht 89–133: Van Brienenhofje, ein Hofje von 1804 im Empire-Stil
- An der Prinsengracht 126: ein Leistengiebel[2]
- An der Prinsengracht 299: Casteel van Beveren, Haus im Barockstil aus 1720; seit einer Renovierung von 1996/97 ein Wohnhaus mit 24 Apartments[3]
- An der Prinsengracht 263: das Opekta-Gebäude von 1635 mit einem Hinterhaus von 1740 (die dritte Adresse der niederländischen Opekta von 1940 bis 1955); das Versteck von – unter anderem – Anne Frank
- An der Prinsengracht 263–267: seit 1960 Anne-Frank-Haus
- An der Prinsengracht 281 (am Westermarkt): die Westerkerk mit ihrem markanten Westturm
- An der Prinsengracht 300: De Roode Vos („Der rote Fuchs“) mit Glockengiebel
- An der Prinsengracht 436: der Justizpalast, erbaut 1829[4]
- An der Prinsengracht 556: typisches Beispiel eines Trichtergiebels aus dem 19. Jahrhundert
- An der Prinsengracht 754–756: die Kirche De Duif von 1858[5]
- An der Prinsengracht 769: das Prinsengracht-Krankenhaus
- An der Prinsengracht 849: ein Halsgiebel von 1701[6]
- An der Prinsengracht 855–899: Deutzenhofje aus dem 17. Jahrhundert[7]
Zwischen Prinsengracht 16 und 18 liegt – an der Westerstraat – der Noordermarkt mit der um 1623 erbauten Noorderkerk. Zwischen Prinsengracht 1047 und 1049 – an der Utrechtsestraat – liegt das Amstelveld mit der 1670 als Behelfskirche gebauten Amstelkerk.
Verlauf und Nummerierung
Die Prinsengracht beginnt im Norden an der Brouwersgracht und verläuft parallel zu der Keizersgracht nach Südosten, wo sie in die Amstel mündet. Die ungeraden Nummern liegen an der der Altstadt zugewandten Uferseite.
Siehe auch
- Kanäle in Amsterdam
- Neun Straßen, Seitenstraßen des „Amsterdamer Grachtengürtels“
- Hausbootmuseum, Prinsengracht 296 K
- Pipe-Museum-Amsterdam, Tabakspfeifenmuseum, Prinsengracht 488
- Amsterdam Tulip Museum (Tulpenmuseum), Prinsengracht 116
Einzelnachweise
Ausführliche Beschreibung der Baudenkmäler durch Monumenten & Archeologie (BMA) in niederländischer Sprache (bebildert):
- Prinsengracht 2–4 (1641) (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
- Prinsengracht 126 (±1755) (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
- Prinsengracht 299, 't Casteel van Beveren (±1720) (Memento vom 27. März 2007 im Internet Archive)
- Paleis van Justitie, vm. Aalmoezeniersweeshuis (1663/65, 1825/29) (Memento vom 17. April 2008 im Internet Archive)
- R.K. kerk Sint Willibrordus binnen de Veste, 'De Duif' (1857) (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
- Prinsengracht 849 (1701) (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive)
- Deutzenhofje (1695) (Memento vom 7. Juni 2007 im Internet Archive)