Prächting
Prächting ist ein Ortsteil des oberfränkischen Marktes Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels.
Prächting Markt Ebensfeld | |
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Höhe: | 286 m ü. NHN |
Einwohner: | 354 (31. Dez. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96250 |
Vorwahl: | 09573 |
Altes Schulhaus in Prächting |
Geographie
Prächting liegt in einem Hügelland östlich vom Maintal. Der Ort ist in Ost-West-Richtung angeordnet und wird vom Kellbach, einem linken Zufluss des Mains, und dem Seitenarm Zeitelbach durchflossen. Die Staatsstraße 2187 von Ebensfeld nach Scheßlitz führt durch Prächting.
Geschichte
Ein Gräberfeld am Ortsrand belegt eine Besiedlung in der Eisenzeit. Die erste urkundliche Erwähnung von Prächting war im Jahr 802, als die Brüder Gerhart und Ippin dem Kloster Fulda für ihr Seelenheil Güter in „uillis“, darunter in „Bratingum“, vermachten. Die nächste Nennung war 1071. Damals wurde ein Gut in „Brehtingen“ gegen die Trilappsmühle getauscht.[2] Der Ortsname, der 1875 von Prechting in Prächting geändert wurde, geht auf einen Personennamen zurück. Prächting gehörte zum Hochstift Bamberg, das die Dorf-, Flur- und Gemeindeherrschaft ganherrschaftlich mit dem Domkapitel ausübte. Dem Dorf gehörten 1751 ein Gemeindehaus mit Schmiede und ein Hirtenhaus. Im Ort gab es acht Veitsberger oder Kleukheimer Pfarrlehen, sieben Lichtenfelser Kastenlehen des Hochstifts, drei Lehen des Bamberger Katharinen-Spitals, drei Lehen des Klosters Langheim, drei Lehen des Klosters Banz, zwanzig Lehen des Bamberger Domkapitels, ein Staffelsteiner Pfarrlehen, ein Scheßlitzer Pfarrlehen, ein Lehen der Bauern Heppenstein, ein Schönborn'sches Lehen, ein Lehen des Karmeliterklosters, ein Fragment- und ein Obleilehen.
1862 wurde Prächting in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. Die Landgemeinde gehörte zum Landgericht Staffelstein. Ein Gemeindeteil war die damalige Einöde Hahnhof.
1871 hatte Prächting 368 Einwohner und 234 Gebäude. Eine katholische Schule und eine Filialkirche befanden sich im Ort.[3] 1900 umfassten die beiden Orte der Landgemeinde Prächting eine Fläche von 502,08 Hektar, 353 Einwohner, die alle Katholiken waren, und 66 Wohngebäude. 346 Personen lebten in Prächting in 65 Wohngebäuden[4] und 1925 335 Personen in 64 Wohngebäuden.[5] 1950 hatte Prächting 454 Einwohner und 64 Wohngebäude.[6] Im Jahr 1970 zählte das Pfarrdorf 344,[7] 1987 341 Einwohner sowie 85 Wohnhäuser mit 98 Wohnungen.[8]
1938 wurde die Kirchengemeinde eine selbstständige Pfarrei. Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Prächting kam zum Landkreis Lichtenfels. 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde Prächting nach Ebensfeld.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Hankirche befindet sich auf einer Anhöhe über dem Dorf. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Sandsteinquaderbau hat einen leicht eingezogenen Chor und einen Turm mit geschweifter Zwillingshaube.
Fachwerkbauten markieren den historischen Ortskern. In der Liste der Baudenkmäler in Prächting sind acht Sehenswürdigkeiten aufgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ebensfeld.de
- Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 274
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 164 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 317 (Digitalisat).