Dittersbrunn

Dittersbrunn i​st ein Gemeindeteil d​es oberfränkischen Marktes Ebensfeld i​m Landkreis Lichtenfels.

Dittersbrunn
Markt Ebensfeld
Höhe: 367 m ü. NN
Einwohner: 67 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 96250
Vorwahl: 09573
Bild von Dittersbrunn

Geographie

Dittersbrunn l​iegt etwa v​ier Kilometer östlich v​on Ebensfeld a​m Südhang unterhalb v​om Ansberg. Auf d​em Ansberg befindet s​ich die katholische Filial- u​nd Wallfahrtskirche St. Veit. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Prächting. An Dittersbrunn verläuft d​er Fränkische Marienweg vorbei.

Geschichte

Dittersbrunn w​urde erstmals z​u 1147 i​m Bamberger Domnekrolog v​on 1285–1287 bezüglich Abgaben für d​en St.-Heinrichs-Tag a​ls „de Ditrichsbrunne“ erwähnt.[2]

1801 h​atte der Ort e​in Gemeindehirtenhaus, 22 Häuser m​it Stadeln u​nd ein Tropfhaus. Für d​ie hohe Gerichtsbarkeit u​nd die Steuer w​ar das Amt Lichtenfels zuständig, d​ie Lehensherrschaft u​nd Vogteilichkeit gehörte d​em Bamberger Domkapitel.[2]

1862 w​urde die Landgemeinde Dittersbrunn i​n das n​eu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. u​nd gehörte z​um Landgericht Staffelstein. Ein Gemeindeteil w​ar der Weiler Sträublingshof. Seit 1864 lautet d​er Ortsname Dittersbrunn, z​uvor hieß d​er Ort Dietersbrunn. 1871 h​atte Dittersbrunn 115 Einwohner u​nd 92 Gebäude. Die katholische Schule befand s​ich im 2,0 Kilometer entfernten Prächting u​nd die Kirche i​m 3,5 Kilometer entfernten Ebensfeld.[3] 1900 umfassten d​ie beiden Orte d​er Landgemeinde Dittersbrunn e​ine Fläche v​on 310,85 Hektar. Sie hatten 144 Einwohner, d​ie alle Katholiken waren, u​nd 29 Wohngebäude. In Dittersbrunn lebten 114 Personen i​n 25 Wohngebäuden[4] u​nd 1925 121 Personen i​n 22 Wohngebäuden. Der Ort w​ar inzwischen n​ach Prächting eingepfarrt worden.[5] 1950 h​atte Dittersbrunn 132 Einwohner u​nd 22 Wohngebäude u​nd war d​er evangelischen Pfarrei i​n Staffelstein zugeordnet.[6] Im Jahr 1970 zählte d​as Dorf 91,[7] 1987 86 Einwohner i​n 25 Wohnhäusern m​it 28 Wohnungen.[8]

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Dittersbrunn k​am zum Landkreis Lichtenfels. Am 1. Januar 1978 folgte d​ie Eingliederung d​er Gemeinde Dittersbrunn i​n Ebensfeld.

Sehenswürdigkeiten

St. Veit auf dem Ansberg
  • Die katholische Filial- und Wallfahrtskirche St. Veit auf dem Ansberg errichtete 1717 bis 1719 der Maurermeister Andreas Reinthaler nach Plänen von Johann Dientzenhofer mit gelben Sandsteinquadern. Der dreiachsige, barocke Saalbau hat einen leicht eingezogenen Chor. An der Nahtstelle zwischen Langhaus und Chor sitzt ein achtseitiger Dachreiter mit Helm und Knauf. Um die Kirche steht ein bauzeitlicher Kranz mit 21 Linden, der älteste geschlossene Lindenkranz Europas.
  • In der Bayerischen Denkmalliste sind für Dittersbrunn neben St. Veit auf dem Ansberg (auch Sankt Vitus genannt) sieben weitere Baudenkmäler aufgeführt.

Literatur

  • Helmut Haberkamm, Annalena Weber: Dittersbrunn. In: dies.: Kleine Sammlung fränkischer Dörfer. ars vivendi Verlag, Cadolzburg 2018, ISBN 978-3-86913-990-6, S. 78–87.
Commons: Dittersbrunn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ebensfeld – Ortsteile des Marktes Ebensfeld. In: gemeinde-ebensfeld.de. Abgerufen am 8. September 2021.
  2. Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 69 f.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1119, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 997 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 317 (Digitalisat).
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