Pleograph
Der Pleograph (polnisch Pleograf) war eine kinematographische Kamera, die der polnische Erfinder Kazimierz Prószyński im Jahr 1894 baute.[1]
Ähnlich wie der erst später erbaute Kinematograph der Brüder Lumière konnte auch der Pleograph von Prószyński gleichzeitig für die Aufnahme von Filmmaterial und dessen Projektion verwendet werden.
Mit dem Pleographen drehte der Erfinder zum Ende des 19. Jahrhunderts seine ersten Kurzfilme, die den Alltag dokumentieren und Szenen aus dem Leben in Warschau zeigen („Ślizgawka w Ogrodzie Saskim“ (Eisbahn im Sächsischen Garten) – 1902). Die Arbeiten an der Entwicklung des Gerätes führten 1898 zum Bau eines verbesserten Projektionsgerätes, dem Biopleographen.[2]
Begriffsgeschichte
Der Name Pleograph ist ein Kompositum der altgriechischen Begriffe πλέον pléon „mehr“ und γράφειν gráphein „schreiben“ (siehe auch -graphie). Auf Polnisch wurde der Apparat „Pleograf“, auf Englisch und Französisch „Pleograph“ genannt.
Technische Beschreibung
Der Apparat verwendete für Aufnahmen ein Rechteck aus Zelluloid mit einer Rahmengröße von 45 × 38 mm. Anders als beim heutigen Film war die Perforation jedoch zwischen den Einzelbildern des Films angebracht.
Filmstudio
Im Jahr 1901 gründete Prószyński in Warschau das erste polnische Filmstudio, das nach der polnischen Schreibweise dieser Kamera Towarzystwo Udziałowe Pleograf benannt wurde.
Weblinks
- Bookview - Der Polnische Film - Von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 2012, Autoren: K. Klejsa, S. Schahadat, M. Wach
Einzelnachweise
- Maciej Iłowiecki, „Dzieje nauki polskiej“, Wydawnictwo Interpress, Warszawa 1981, ISBN 8322318766, S. 202 (Polnisch).
- K. Klejsa, S. Schahadat, M. Wach: Der Polnische Film - Von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. 2012, S. 15.