Playdate (Spielkonsole)
Playdate ist der Name einer angekündigten Handheld-Spielekonsole des US-amerikanischen Softwareherstellers und Computerspielpublishers Panic Inc. Die Veröffentlichung ist für 2021 geplant, die Konsole soll 179 US-Dollar kosten.[1]
Playdate | ||
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Hersteller | Panic Inc. | |
Typ | Handheld-Konsole | |
Veröffentlichung |
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Hauptprozessor | Arm Cortex-M7 144 MHz | |
Speichermedien | Download |
Name
Der Begriff Playdate (dt. in etwa ‚Spielverabredung‘) bezeichnet insbesondere im amerikanischen Sprachgebrauch ein verabredetes Treffen von Kindern, um einige Stunden zusammen zu spielen. Der Name spielt auf die regelmäßig erscheinenden Spiele für die Konsole an.
Hardware
Charakteristisch für die Spielkonsole ist das Design, das in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unterhaltungselektronik-Unternehmen Teenage Engineering entstand. Das Gehäuse ist 76 mm breit, 74 mm hoch und 9 mm stark, dabei wiegt es 86 g.[1] Während es auf der Vorderseite zwei Tasten und ein Steuerkreuz aufweist, ist an der rechten Seite des Metallgehäuses eine Kurbel angebracht, die innovative Eingabemöglichkeiten erlauben soll.[1]
Diese dient nicht etwa zum Aufladen des Akkus, sondern stellt ein dediziertes Bedienelement dar. Sie ist technisch durch einen Magneten in einem stationären Hall-Sensor realisiert. Beim Kurbeln erzeugt dieser ein analoges Eingabesignal, das softwareseitig auf verschiedene Weisen genutzt werden kann.[2]
Der Bildschirm ist ein 2,7-Zoll-großer LCD-Bildschirm mit 1-Bit Farbtiefe. Demnach können, ähnlich einem E-Ink-Display, lediglich schwarz und weiß dargestellt werden, ohne jegliche Abstufungen. Die Bildschirmauflösung beträgt 400 × 240 Pixel, womit der Bildschirm über eine Pixeldichte von 173 PPI verfügt. Eine integrierte Beleuchtung für den Bildschirm gibt es nicht. Intern sind 16 MB Arbeitsspeicher und 4 GB Flash-Speicher installiert, ohne eine Möglichkeit diesen nachträglich zu erweitern.[1]
Das Playdate soll über WLAN-, Bluetooth-Konnektivität sowie über einen USB-C- und einen Klinkenanschluss verfügen. Die Energieversorgung wird durch einen eingebauten Akku gewährleistet, der eine Laufzeit von bis zu 14 Tagen im Standby-Modus und bis zu acht Stunden Spielzeit ermöglicht.[3] Über die eigentliche Konsole hinaus soll auch eine magnetische Docking-Station mit kabelloser Ladefunktion und Stereo-Lautsprechern erhältlich sein.[3][4]
Software
Das Betriebssystem des Playdate soll offen gehalten werden und so auch das Installieren nicht durch den Hersteller autorisierter Software ermöglichen. Ein Software Development Kit zur Entwicklung eigener Software in den Programmiersprachen C und Lua wird für Microsoft Windows, macOS und Linux bereitgestellt.[1]
Spiele
Die Spiele für das Playdate sollen ab Erscheinen der Konsole in regelmäßigen Abständen veröffentlicht und automatisch auf die Konsole heruntergeladen werden. Die Kosten sind bereits im Kaufpreis der Konsole inbegriffen. Pro Woche sollen zunächst zwei weitere Spiele erscheinen. Während die Namen und Entwickler der ersten 24 Spiele bereits bekannt sind, sollen Details wie die Steuerung der Spiele bis zur Veröffentlichung des jeweiligen Spiels geheim bleiben, ebenso die Reihenfolge, in der die Spiele verfügbar sein werden. Die einzelnen Spiele werden sowohl von Panic selbst, als auch von mehreren namhaften Indie-Entwicklern beigesteuert.[5]
Rezeption
Erstmals vorgestellt wurde das Playdate im Rahmen einer Titelstory des britischen Videospielmagazins Edge am 23. Mai 2019.[5][6]
Im Juli 2021 berichteten diverse internationale Fachportale, nachdem der Hersteller Vorabmodelle des Playdate mit einer Auswahl an vier vorinstallierten Spielen bereitstellte. Insgesamt war der Eindruck sehr positiv, jedoch sei ein Kernaspekt der Konsole, nämlich der wöchentliche Nachschub an neuen Spielen, erst ab Veröffentlichung zu erleben. Polygon vergleicht die investierte Energie und Originalität hinter dem Playdate mit der von neuen Konsolen des Branchenriesen Nintendo.[7]
IGN sieht Chancen hinter der neuartigen Eingabe mittels Kurbel und zieht Vergleiche zum Nintendo DS, der erstmals Spiele mit Touch-Steuerung zuließ und Entwickler so vor neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten stellte. Dass die Plattform offen für Entwickler gehalten werden soll, wird deshalb Antrieb für die Zukunft der Plattform sein.[8] The Verge fällt auf, dass, obwohl die Eingabemöglichkeiten sehr begrenzt sind, die in der Vorabversion enthaltenen Probespiele jeweils völlig unterschiedliche Spielkonzepte aufwiesen.[9] Im Bericht von GameSpot wird der sehr gegensätzliche Ansatz zu anderen aktuellen und innovativen Spielkonsolen wie dem Steam Deck und der Nintendo Switch gelobt.[10]
Kritisiert wird mitunter, dass bereits unter den vier in der Vorabversion enthaltenen Spielen bereits langweilige dabei gewesen seien.[7] Aufgrund der leistungsschwachen Hardware sei das Playdate außerdem kein Blick in die Zukunft der Computerspiele und Videospielkonsolen, für geneigte Spieler aber ein nostalgischer Blick in die Vergangenheit.[7] Wired bemängelt die fehlende Bildschirmbeleuchtung als unpraktisch.[4]
Am 29. Juli startete der Vorverkauf des Playdate. Innerhalb von weniger als 20 Minuten verkauften sich über 20.000 Exemplare, womit die Produktionskapazitäten für 2021 ausgelastet seien. Es werden weiterhin Bestellungen zur Auslieferung im Jahr 2022 angenommen, eine Begrenzung der insgesamt produzierten Stückzahlen sei nicht vorgesehen und werde sich der Nachfrage anpassen.[11]
iFixit zerlegte das Playdate in seine Einzelteile und bewertete dessen Reparierbarkeit mit 6 aus 10 Punkten, wobei 10 die leichteste Reparierbarkeit bedeutet. Positiv bewertet wurde das mit standardmäßigem Werkzeug zu öffnende Gehäuse und der einfach austauschbare Akku. Viele der anderen Komponenten seien jedoch fest miteinander verbunden oder direkt auf die Hauptplatine gelötet, was einen Austausch einzelner Teile erschwert.[2][12][13]
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Playdate Teardown. In: iFixit. 23. August 2021 .
Einzelnachweise
- Sam Machkovech: Playdate preview: You won’t believe how fun this dorky, $179 game system is. In: Ars Technica. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Oliver Nickel: Ifixit zeigt die Funktionsweise der Kurbel im Playdate. In: Golem.de. 24. August 2021, abgerufen am 25. August 2021.
- Offizielle Website des Playdate. Abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Julian Chokkattu: Playdate, the Pocketable Game Console, Prepares for Preorders. In: Wired. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Jen Simpkins: Small Wonder. In: Edge. Nr. 333, 23. Mai 2019, ISSN 1350-1593.
- Edge Staff: Playdate, a new handheld console backed by indie royalty, unveiled in new issue of Edge magazine. In: Gamesradar.com. 23. Mai 2019, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Chris Plante: Playdate is a throwback to the simple days of Game Boy, for better and worse. In: Polygon. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Seth Macy: Hands-On With Playdate, The Crank-Based, 1-Bit Handheld Coming Later This Year. In: IGN. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Andrew Webster: Playdate hands-on: a Game Boy from a different dimension. In: The Verge. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Kevin Knezevic: Playdate Hands-On Confirms It's The Charming, Unique Handheld You're Hoping It Is. In: GameSpot. 22. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- Mitch Wallace: Pre-Orders For Quirky Playdate Handheld Have Sold Out (Sort Of). In: Forbes. 31. Juli 2021, abgerufen am 4. August 2021 (englisch).
- Hannes Brecher: Playdate: Ein Teardown zeigt das Innenleben des Gaming-Handheld mit Kurbel. In: Notebookcheck. 4. August 2021, abgerufen am 27. Oktober 2021.
- Playdate Teardown. In: iFixit. 23. August 2021, abgerufen am 25. August 2021 (englisch).