Placide Cappeau
Placide Cappeau (* 25. Oktober 1808 in Roquemaure, Département Gard; † 8. August 1877 ebenda) war ein französischer Lyriker.
Leben
Cappeau war der Sohn des Fassmachers Mathieu Cappeau und dessen Ehefrau Agathe Louise Martinet. Eigentlich sollte Cappeau denselben Beruf wie sein Vater erlernen um dessen Betrieb weiterzuführen. Mit acht Jahren erlitt Cappeau einen schweren Unfall, als er mit seinem Freund spielte und dieser ihm mit dem Gewehr seines Vaters in die Hand schoss. Die Hand musste ihm amputiert werden. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Familie seines Freundes konnte er das Collège Royal de Avignon besuchen.
Anschließend studierte Cappeau in Nîmes und konnte dieses Studium mit einem Baccalauréat littéraire abschließen. Danach ging er nach Paris und studierte dort Rechtswissenschaften. Dieses Studium konnte er 1831 ebenfalls erfolgreich abschließen. Nach seinem Studium ließ sich Cappeau in seiner Heimatstadt nieder und verdiente seinen Lebensunterhalt als Weinhändler.
Sein wirkliches Interesse galt aber der Literatur. Unterstützt und gefördert wurde dies auch durch die Félibrige, vor allem durch die Mitglieder Alphonse Daudet, Frédéric Mistral und Joseph Roumanille, mit denen Cappeau befreundet war.
Rezeption
Einem Ondit zufolge entstand Cappeaus Gedicht „Minuit, Chrétiens“ 1848 während einer Fahrt mit der Postkutsche nach Paris zwischen Mâcon und Dijon. Obwohl seiner politischen Einstellung nach Cappeau eher antiklerikal eingestellt war, dichtete er dieses Weihnachtslied, von dem Adolphe Adam behauptete, es wäre die „religiöse Marseillaise“.
Werke (Auswahl)
- als Autor
- Minuit, Chrétiens. 1848.
- La château de Roquemaure. Poème historique en vongt chants. 1876.
- Lou Rei de la favo. Fantaisie poètique provencal-français. 1864.
- La poésie.
- Le papillon.
- La rose.
- als Übersetzer
- Jean Baptiste Favre: Le siége de Caderousse. Poëme languedocien. Roqu 1876.
Literatur
- René Durieu: L'auteur du „Minuit, Chrétiens“, Placide Cappeau. Lacour, Nîmes 1996 (Collection Colporteur).