Pitsidia
Pitsidia (griechisch Πιτσίδια (n. pl.)) ist ein Dorf im Süden der griechischen Insel Kreta, wenige Kilometer nordöstlich des bekannteren Touristenortes Matala. Es gehört als Teil des Gemeindebezirks Tymbaki zur Gemeinde Festos.
Pitsidia Τοπική Κοινότητα Πιτσιδίων (Πιτσίδια) | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Griechenland | ||
Region | Kreta | ||
Regionalbezirk | Iraklio | ||
Gemeinde | Festos | ||
Geographische Koordinaten | 35° 1′ N, 24° 47′ O | ||
Einwohner | 760 (2011[1]) | ||
LAU-1-Code-Nr. | 91250901 | ||
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Ortschaft Pitsidia
Pitsidia ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Ortschaft.
- Pitsidia – 666 Einwohner
- Matala – 67 Einwohner
- Neo Kalamaki – 27 Einwohner
Tourismus
Obwohl sich schon seit den 70er Jahren ein verglichen mit Matala sanfterer Tourismus etabliert hat – zuerst getragen von „Aussteigern“, dann vermehrt durch Individualtouristen – hat sich die Ortsstruktur vergleichsweise wenig verändert. So gibt es immer noch kein großes Hotel, dafür aber eine Unzahl kleiner und kleinster Pensionen. Das kleine Dorf mit der Plateis, dem Dorfplatz im Zentrum, umlagern eine Vielzahl von kleineren und größeren Ferienhäusern unterschiedlichster Ausstattung. Mittlerweile ist der Ort und seine Umgebung, beispielsweise das Nachbardorf Sivas, stark durch deutschsprachige (Teil-)Umsiedler geprägt, viele Häuser sind aufgekauft. Der früher auffallend hohe Anteil an deutschen Lehrern hat sich inzwischen auf einen nicht mehr nennenswerten reduziert, auch wenn manche Kreta-Reiseführer dies noch als Besonderheit vermerken.
Pitsidia liegt wegen eines großen archäologischen Schutzgebietes ungefähr 800 m vom Meer entfernt. Touristisch von Bedeutung ist daher der langgezogene Sandstrand Komos, der sich bis Kalamaki am Südwestende der Messara-Ebene erstreckt.
Geschichte
Pitsidia ist das älteste Dorf der Gegend. Der Historiker Stergios Spanakis vermutete, dass hier der Stützpunkt des Heers des byzantinischen Feldherrn Nikephoros II. Phokas war. Der Name des Ortes soll sich von Pisidien, der Heimat der byzantinischen Soldaten herleiten.[2] Nach Kastrofilaka hatte Pitsidia im Jahre 1583 89 Einwohner und bei der Volkszählung von 1834 wurden 30 christliche Familien im Ort verzeichnet.[3]
Sehenswertes
Im Ort gibt es mehrere Kirchen: des Agios Georgios, der Agia Paraskevi, des Agios Ioannis, des Agios Stefanos und am Strand von Komos des Agios Panteleimon.[4] Außerdem gibt es am alten Brunnen noch eine kleine Kirche, die dem Wasser geweiht ist.[5]
Am Komos-Strand gibt es die minoischen Ausgrabungen der Hafenstadt Kommos, die jedoch eingezäunt sind. In den Olivenhainen zwischen Pitsidia und Kamilari wurden die Ruinen des Tempels von Loggos und eines Gutshofes freigelegt.
Literatur
- Eberhard Fohrer, Kreta, Erlangen 2009, ISBN 978-3-89953-453-5, S. 357–359
Weblinks
Einzelnachweise
- Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
- Pitsidia bei interkriti.org
- Robert Pashley, Travels in Crete, Volume II, Cambridge, 1837, S. 315–316
- Pitsidia bei travel.spotter.be (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Pitsidia bei hidden-crete.com