Pinnetta
Die Pinnetta (italienisch Capanno) ist ein in der Regel rundes, rurales Gebäude mit kegelförmigem Dach, das typisch für die Hirtenunterkünfte Sardiniens ist. Im Südosten der Insel (ehemalige Provinz Ogliastra) werden die Bauten Barracco genannt.
Je nach Region kann die Pinnetta vollständig aus Trockenmauerwerk gebaut sein oder aus einer hüfthohen Steinmauer, auf der ein Spitzdach aus Holz und Schilf ruht. Form und Materialien sind nahezu identisch mit den Steinhütten der Nuraghenkultur.
Im bäuerlichen Umfeld genutzte steinerne Kuppelbauten gibt es auch in Istrien und an der dalmatinischen Adriaküste, auf Sizilien (der Cubburo oder Pagghiaru) und Malta (Girna). In der Schweiz (im Poschiavotal) werden sie Scelé oder Crotto genannt. Agrarisch genutzt wurden auch die menorquinische Baracca, der Dammuso auf Sizilien bzw. Pantelleria, der apulische Trullo, die Borie und die Cabane in Südfrankreich, sowie teils sehr komplexe steinerne Hütten in Portugal.
Literatur
- Gerhard Rohlfs: Primitive Kuppelbauten in Europa (= Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse. Abhandlungen. N. F. 43, ISSN 0005-710X). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1957.
Einzelnachweise
- Die Turricula ist eine schraubenartig geformte Seeschnecke