Pierre de Vergne

Pierre d​e la Vergne, a​uch Pierre d​e Veruche, Pierre Verneyo, Pierre Vernhio, Pierre Veruco, Pierre Verrujo o​der Pierre Veroche, latinisiert Petrus d​e Vernio (* v​or 1371; † 6. Oktober 1403 i​n Avignon) w​ar ein französischer Kurienkardinal.

Kurienkardinal Pierre de Vergne
Vollwappen des Kurienkardinals Pierre de Vergne

Leben

Pierre de Vergne stammte ursprünglich aus dem Bistum Tulle. Er hatte an der Universität Montpellier kanonisches Recht studiert, wo Renoul de Monteruc sein Kommilitone war. Am 30. Mai 1371 wurde er von Papst Gregor XI. im Konsistorium in den Kardinalsstand erhoben. Er war Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Via Lata. Im Konflikt um den Sachsenspiegel war er es, der 1372 Papst Gregor XI auf Bitten des Augustiner-Eremiten Johannes Klenkok, der de Vergnes Lehrer war, eine Version des Dekadikon – eine Anklageschrift Klenkoks – mit der Bitte um Prüfung vorlegte, was am 8. April 1374 zu einer Verdammung von 14 Artikeln des Sachsenspiegels durch die päpstliche Bulle Salvator humani generis führte.

De Vergne n​ahm am Konklave 1378 teil, d​as Urban VI. z​um Papst wählte, ferner später 1378 a​m Konklave b​ei der Wahl v​on Clemens VII. (Gegenpapst). In Quellen über d​ie Zeit danach taucht e​r als Abt d​er Abtei Montmajour auf.[1] Im Jahr 1398 schloss s​ich de Vergne m​it den anderen französischen Kardinälen d​er römischen Obödienz an.

Literatur

  • André Duchesne, Histoire de tous les cardinaux françois, II, S. 633–634
  • Lars Rentmeister: Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche im späten Mittelalter am Beispiel der Diskussion um den Sachsenspiegel. Freie Universität Berlin, Berlin 2016, DNB 1099952247 (Dissertation FU Berlin 2016, 473 Seiten Volltext online PDF, kostenfrei, 473 Seiten 59,63 MB), S. 265 ff.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Leo: Geschichte der italienischen Staaten. 4. Theil (1268-1492) Hamburg, 1830, S. 543.
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