Phorminx
Die Phorminx (altgriechisch φόρμιγξ) ist eine in der griechischen Antike gespielte Leier aus der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. Das von Homer erwähnte Saiteninstrument besaß zwei bis sechs Saiten, die mit den Fingern oder einem Plektron gespielt wurde. Die Phorminx ist vom 9. bis 6. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar und wurde später von der Kithara und der Lyra abgelöst.
Mit der Phorminx begleitete der Sänger eines Epos seinen Vortrag, wie Homer in der Ilias und der Odyssee beschreibt. Die archäologischen Befunde und die musiktheoretischen Schriften der antiken Griechen sowie andere Quellen (Hesiod, Aristophanes) deuten darauf hin, dass die Phorminx im Gegensatz zur Lyra ursprünglich nur vier Saiten besaß und somit also auch nur vier Töne darstellen konnte.
Nach Martin Litchfield West könnte an die alte ionische Tonfolge e f a c' d' die relative Stimmung der viersaitigen Phorminx e f a d' angelehnt gewesen sein. Spätere Versionen der Phorminx weisen bis zu sieben Saiten auf.[1]
Die Musikinstrumente waren laut Homer, Hesiod und Aristophanes mit Gold und Elfenbein verziert und dienten der Begleitung der als Rhapsoden benannten Sänger. Der Ursprung der Phorminx wird in Mesopotamien vermutet.
Weblinks
- http://homepage.univie.ac.at/gottfried.fliedl/musica/musica_glossar/phorminx.html (Memento vom 5. Februar 2007 im Internet Archive)
- Bebilderte Abgrenzung von Phorminx, Kithara und Lyra (englisch)
Einzelnachweise
- vgl. u. a. Pindar, Pythische Oden 2,69–71