Phillips Brooks
Phillips Brooks (* 13. Dezember 1835 in Boston, Massachusetts; † 23. Januar 1893) war ein US-amerikanischer Bischof der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika.
Leben
Priester in Boston und Bischof
Brooks stammte väterlicherseits von dem Puritaner John Cotton ab und war mütterlicherseits ein Urenkel von Samuel Phillips, Jr., dem Begründer der Phillips Academy in Andover.
Nach dem Schulbesuch studierte er zunächst an der Harvard University und anschließend von 1855 bis 1859 am Priesterseminar in Alexandria. Nach seiner Ordination zum Priester wurde er 1859 zunächst Rektor der Church of the Advent in Philadelphia, ehe er 1862 Priester an der dortigen Church of the Holy Trinity wurde.
1869 wurde er zum Rektor der Trinity Church Gemeinde in Boston berufen. Während dieser Zeit wurde 1873 der Bau der Trinity Church in Boston durch den Architekten Henry Hobson Richardson sowie die Glasmaler William Morris und Edward Burne-Jones fertiggestellt. In seiner Funktion als Gemeindepriester fiel er insbesondere durch seine Ansichten zur Low Church auf, die er auch bei Predigten in Kirchen anderer Konfessionen darstellte. 1878 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Brooks lehnte zahlreiche andere ihm angebotene Stellungen wie 1881 eine Professur für Ethik an der Harvard University sowie das Amt des Assistenzbischofs der Episcopal Diocese of Pennsylvania ab, in das er 1886 gewählt wurde. Stattdessen zog er es vor in der Gemeinde der Trinity Church zu bleiben, um sich dort für den Glaube, insbesondere bei jungen Menschen, bemühte.
Letztlich übernahm er dann doch 1891 als Nachfolger von Benjamin Henry Paddock das Amt des Bischofs der Episcopal Diocese of Massachusetts und übte dieses Amt zwei Jahre bis zu seinem Tode 1893 aus. Nachfolger wurde im Anschluss William Lawrence.
Veröffentlichungen, Einfluss und Ehrungen
Obwohl Brooks lediglich zwei Jahre das Amt eines Bischofs ausübte, war sein Einfluss auf die Episkopalkirche insbesondere durch seine zahlreichen Schriften von großer Bedeutung. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören:
- Lectures on Preaching (New York, 1877)
- Sermons (2 Bände, 1878 und 1881)
- The Influence of Jesus 1879 (1879)
- Baptism and Confirmation (1880)
- Sermons preached in English Churches (1883).
Des Weiteren war er auch als Dichter von Kirchenliedern bekannt und verfasste unter anderem den Text zu dem Weihnachtslied „O Bethlehem, du kleine Stadt“ (‚O Little Town of Bethlehem‘), das er 1865 nach einem Besuch von Bethlehem schrieb.
1885 verlieh ihm die University of Oxford einen Doctor of Divinity (D.D.). Phillips Brooks wurde unter anderem auch durch die posthume Aufnahme in die Hall of Fame for Great Americans in New York geehrt. Darüber hinaus ist die Wohlfahrtsorganisation Phillips Brooks House Association nach ihm benannt ebenso wie die Phillips Brooks School in Menlo Park und die Brooks School in North Andover.
Literatur
- Brooks, Phillips. In: James Grant Wilson, John Fiske (Hrsg.): Appletons’ Cyclopædia of American Biography. Band 1: Aaron – Crandall. D. Appleton and Company, New York 1887, S. 389 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).