Philipp Schiepek
Philipp Schiepek (* 1994 in Dinkelsbühl) ist ein deutscher Jazzmusiker (Gitarre, Komposition).[1]
Leben und Wirken
Schiepek, dessen Vater E-Bass im Rockbereich spielte, lernte zunächst Akkordeon, bevor er mit zwölf Jahren zur Gitarre wechselte. Ihn interessierte nach ersten Projekten in der Pop- und Rockmusik bald die Vielschichtigkeit und Kommunikation der Musiker in Jazz und Klassik.[1] Sein Studium der Jazzgitarre an den Musikhochschulen Würzburg und München absolvierte er 2018 mit einem öffentlichen Abschlusskonzert im Münchner Jazzclub Unterfahrt, um dann ein Masterstudium für klassische Gitarre anzuschließen. Zwischen 2016 und 2018 war er Mitglied des Bundesjazzorchesters, mit dem er zwei Alben einspielte und Konzerte in Indien und Nordafrika gab.
Schiepek arbeitete mit dem Trompeter Vincent Eberle und der Sängerin Hannah Weiss. Mit seinen Jazzprojekten, die zwischen Hardbop, Modern Creative und Avantgarde Jazz angelegt sind, trat er bereits bei den Würzburger Jazztagen, dem Festival da Jazz St. Moritz und dem Jazzfest Bonn auf. Daneben spielte er mit Musikern wie Richie Beirach, Manfred Schoof, Klaus Doldinger, Pablo Held, Matthieu Bordenave, Shinya Fukumori, Jiggs Whigham,[1] Thomas Stabenow, Paul Brändle, Rebecca Trescher, Valentin Preißler und Alma Naidu, aber auch als Solist mit Sinfonieorchester bei Klassik hautnah in Dinkelsbühl. Das 2020 entstandene Programm „Meadows and Mirrors“ des Philipp Schiepek Quartetts (mit Jason Seizer, Tenorsaxofon, Matthias Pichler, Kontrabass und Fabian Arends, Schlagzeug) wurde 2020 vom BR als Corona-Konzert ohne Publikum für die Jazzfest Berlin Radio Edition mitgeschnitten und am 15. Dezember 2020 beim Deutschlandfunk als einstündige „Jazz live“-Konzertaufnahme erneut bundesweit gesendet.[2] Seit 2020 tritt er auch mit Quadro Nuevo auf und ist an deren Album Mare und an Birgit Minichmayrs Shakespeare-Album beteiligt. Jazz thing stellt in der Besprechung von Fiona Gronds Album Interspaces seine Fähigkeit heraus, „Klangwolken [zu] entwerfen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen, und der Musik eine unglaubliche Weite [zu] eröffnen.“[3]
Schiepek ist Preisträger zahlreicher Auszeichnungen, so des Kulturwettbewerbs Gasteig 2018[4] und des BMW Welt Young Artist Jazz Award 2020.[5]
Diskographische Hinweise
- Golem Dance (enja 2019, mit Seamus Blake, Henning Sieverts und Bastian Jütte)
- Philipp Schiepek & Walter Lang: Cathedral (ACT 2021)
- Matthias Lindermayr: Triptych (2021)
Weblinks
- Webpräsenz
- Porträt (BR-Klassik) im Internet Archive vom 25. Oktober 2019
- Sechs Saiten Glück (Süddeutsche Zeitung)
- Philipp Schiepek bei Discogs
Einzelnachweise
- Formation ohne stilistische Grenzen (Schwarzwälder Bote)
- Philipp Schiepek Quartett: Meadows And Mirrors, Deutschlandfunk, abgerufen am 15. Dezember 2020
- Fiona Grond: Interspaces (Unit/Membran). In: Jazz thing. 21. Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021.
- Preisträger Kulturkreis Gasteig
- Philipp Schiepeck gewinnt BMW Welt Young Artist Jazz Award 2020