Philipp Karl von Hoheneck

Philipp Karl v​on Hoheneck (* 30. Mai 1735; † 16. Mai 1808 i​n Wien) w​ar Domkantor i​n Mainz u​nd kurfürstlicher Geheimer Rat.

Philipp Karl von Hoheneck, Porträt von Georg Anton Abraham Urlaub (1744–1788)

Herkunft und Familie

Er entstammte d​em Pfälzischen Uradelsgeschlecht d​er Freiherren v​on Hoheneck m​it ihrer Stammburg Hohenecken b​ei Kaiserslautern. Ahnherr d​er Familie w​ar der Lauterer Reichsschultheiß Reinhard I. d​e Lutra († 1218), dessen Sohn Landolf v​on Hoheneck († 1247) a​ls Bischof v​on Worms amtierte.

Philipp Karl v​on Hoheneck w​urde geboren a​ls Kind d​es Damian Anton v​on Hoheneck, Kurmainzer Oberamtmann i​n Miltenberg, u​nd seiner Frau Maria Antonetta v​on Wiltberg.[1] Seine Schwester Amalia Maria (1736–1807) h​atte 1757 d​en Grafen u​nd kurbayerischen bzw. Kurmainzer Kammerherrn Joseph Dominik Fugger z​u Kirchheim geheiratet.[2] Beider Onkel (Bruder d​es Vaters) w​ar der Mainzer Domdekan Johann Franz Jakob Anton v​on Hoheneck (1686–1758).

Leben und Wirken

Familienwappen

Freiherr v​on Hoheneck t​rat in d​en geistlichen Stand ein. Am 4. Juli 1742 n​ahm man i​hn als Domherrn i​n Mainz an, e​r wurde a​m 7. September 1760 Domkapitular u​nd erhielt a​m 1. Februar 1766 d​ie Präbende d​es vormaligen Domherrn Philipp Karl Friedrich Specht v​on Bubenheim. Am 3. November 1774 avancierte Philipp Karl v​on Hoheneck z​um Mainzer Domkantor, daneben besaß e​r Kanonikate a​m Wormser Domstift s​owie an d​en Stiften St. Alban v​or Mainz u​nd St. Ferrutius z​u Bleidenstadt. Unter Erzbischof Friedrich Karl Joseph v​on Erthal w​ar er Amtmann i​n Mombach u​nd 1787 a​uch als Geheimer Rat i​n Frankfurt a​m Main tätig. 1806 s​tand er i​m Dienst v​on Erthals n​ur noch rechtsrheinisch, i​m Fürstentum Aschaffenburg, regierendem Nachfolger Karl Theodor v​on Dalberg. Überdies w​ar er erzbischöflicher Kammerherr.

Philipp Karl v​on Hoheneck w​urde mindestens zweimal i​n Öl-Porträts dargestellt. Ein Porträt m​alte Anton Wilhelm Tischbein (1730–1804),[3] d​as andere d​er Mainzer Hofmaler Georg Anton Abraham Urlaub (1744–1788).[4][5]

Der Freiherr s​tarb am 16. Mai 1808 i​n Wien, kinderlos, a​ls letzter männlicher Spross seiner Familie. Durch Erbverfügung v​on 1806 fielen d​ie Hohenecker Familiengüter, d​er Name von Hoheneck u​nd das zugehörige Wappen b​ei seinem Tod a​n die Nachkommen seiner Schwester Amalia Maria Gräfin v​on Fugger z​u Kirchheim.[6] Sie vereinigten b​eide Familienwappen, nannten s​ich ab 1808[7] von Fugger-Hoheneck bzw. von Fugger-Kirchheim-Hoheneck u​nd ließen diesen Rechtsakt i​n die bayerische Adelsmatrikel eintragen.[8]

Literatur

  • Johann Octavian Salver: Proben des hohen Teutschen Reichs Adels, Würzburg 1775, 743 u. 744; (Digitalscan)
  • Christian Friedrich Jacobi, Gottlob Friedrich Krebel: Europäisches genealogisches Handbuch auf das Jahr 1800, Leipzig 1800, S. 186; (Digitalscan)
  • Schriften zur Geschichte von Stadt- und Landkreis Kaiserslautern, Band 6, Verlag Arbogast, Kaiserslautern 1962, S. 18 u. 19 (Ausschnittscan 1), (Ausschnittscan 2)
  • Kurt Andermann: Die Mauern liegen nieder, die Hallen sind zerstört – Zur Geschichte der Reichsministerialen im Pfälzer Raum, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, Band 102, 2004, S. 129–132; (PDF)

Einzelnachweise

  1. Zum moselländischen Adelsgeschlecht von Wiltberg (Memento vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)
  2. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge, 1. Sektion, 49. Teil, Brockhaus Verlag, Leipzig, 1849, S. 462; (Digitalscan)
  3. Webseite mit Ansicht des Porträts von Tischbein
  4. Webseite mit Ansicht des Porträts von Urlaub
  5. Biografische Webseite zu Georg Anton Abraham Urlaub. In: Universitätsbibliothek Regensburg. Abgerufen am 21. April 2020.
  6. Karl Heinrich von Lang: Adelsbuch des Königreichs Baiern, Band 2 (Supplementband), Ansbach, 1820, S. 20 (Digitalscan)
  7. Genealogisches Staats-Handbuch, Band 65, S. 396, Frankfurt am Main, 1827; (Digitalscan)
  8. Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände – Conversations-Lexikon, Band 6, Brockhaus Verlag, Leipzig, 1852, S. 435; (Digitalscan)
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