Phantastischer Realismus
Der Phantastische Realismus bezeichnet eine aus dem Surrealismus Hans Bellmers und Salvador Dalís entwickelte Stilrichtung der Malerei, die nach dem Zweiten Weltkrieg besonders in Österreich und Deutschland in Erscheinung trat und deren Vertreter fast alle noch traumatisch von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs geprägt waren. Häufig taucht auch mit diesen Künstlern der Begriff der Visionären Kunst auf.
Wichtige Vertreter
Hauptvertreter waren die manieristisch malenden Künstler der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, „deren Bildsujets aus mythischen Themen, kosmischen Träumen, alttestamentarischen Fabeln und apokalyptischen Visionen“[1] bestanden. Typisch für sie ist somit Feinmalerei in einem psychologisierenden Stil, der auch surrealistische Elemente aufnahm. Die Werke waren weder rein abstrakt noch starr realistisch.
Weiterhin folgende Künstler: Fritz Aigner, Angerer der Ältere, Hans Bellmer, Arik Brauer, Gisela Breitling,[2] Peter Collien,[3] Otfried H. Culmann, Edgar Ende, Ernst Fuchs, Hansruedi Giger, Fabius von Gugel, Joe Hackbarth, Thomas Häfner, Friedrich Hechelmann, Wolfgang Hutter, Rudolf Hausner, Friedensreich Hundertwasser, Peter Klitsch, Anton Lehmden, Helmut Leherb, Franz Radziwill, Gerhard Swoboda, Bruno Weber, A. Wiard Wiards, Richard Matouschek, Carel Willink und Mac Zimmermann.
- Keramikmalerei Josef träumt von Arik Brauer an der Pfarrkirche am Tabor in Wien
- Mosaik Pflanzen und Gestirne von Wolfgang Hutter an der Wohnhausanlage Rotenhofgasse 80–84 in Wien
- Glasmosaiken und Terrakotten Der Raum in dem wir leben von Rudolf Hausner in der Wohnhausanlage Justgasse 29 in Wien
- Keramikrelief Kaffeehausszene von Helmut Leherb im Donaupark in Wien
- Mosaik Mittag von Anton Lehmden am Dag-Hammarskjöld-Hof in Wien
Siehe auch
Literatur
- Wieland Schmied: 200 Jahre Phantastische Malerei. Rembrandt Verlag, Berlin 1973, ISBN 3-7925-0067-1
- Karin Thomas: DuMont’s kleines Sachwörterbuch zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Von Anti-Kunst bis Zero. DuMont Buchverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0622-9.
- Jörg Kriechbaum und Rein A. Zondergeld: Lexikon der Phantastischen Malerei. DuMont Buchverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0908-2.
- Gerhard Habarta: Lexikon der Phantastischen Künstler, Band 1 und 2, Verlag Books on Demand, 2010 und 2013, ISBN 978-3-8370-8427-6 und ISBN 978-3-8482-6307-3
Einzelnachweise
- Karin Thomas: DuMont’s kleines Sachwörterbuch zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Von Anti-Kunst bis Zero. DuMont Buchverlag, Köln 1977, S. 187.
- Udo Christoffel: Gisela Breitling. In: Kommunale Galerie Wilmersdorf von Berlin (Hrsg.): Kulturbilderbuch. 1. Auflage. Nr. 2. Verlag Friedrich Nolte, Berlin 1979, ISBN 3-921177-31-6.
- Gerhard Habarta: Lexikon der phantastischen Künstler. BoD – Books on Demand, Wien 2013, ISBN 3-8482-6307-6, S. 524 Seiten.