Pfarrkirche Zammelsberg

Die Pfarrkirche Zammelsberg steht in 1100 Meter Höhe im gleichnamigen Streudorf über dem Gurktal in der Gemeinde Weitensfeld. Die dem heiligen Georg geweihte Kirche wurde zwischen 1050 und 1065 erstmals erwähnt und 1131 als Pfarrkirche genannt. Die Kirche ist von einer ehemals wehrhaften Friedhofsmauer umgeben, in deren Verband im Norden ein runder nach innen abgeplatteter Wehrturm mit achteckigem Balkenaufbau und mit Schindeln gedecktem Pyramidendach steht. Der Wehrturm besitzt Schlüsselscharten und an der Unterseite eine Wurfspalte.

Wehrturm

Baubeschreibung

Die Kirche i​st ein spätgotischer, wahrscheinlich u​m 1490 errichteter Bau m​it eingezogenem Chor. Am v​on einem zweistufigen Strebepfeiler gestützten Chor i​st nördlich e​ine Sakristei angebaut. Der mächtige westliche Vorhallenturm h​at die v​olle Breite d​es Langhauses u​nd ist a​n der Westseite m​it der Wehrmauer verbunden. Der Turm besitzt zweiteilige spitzbogige Schallfenster u​nd wird v​on einem achtseitigen Spitzhelm bekrönt. Einfach profilierte Seitenportale führen i​n die Turmvorhalle.

Im dreijochigen Langhaus r​uht ein Sternrippengewölbe a​uf Runddiensten. Ein abgefaster spitzbogiger Triumphbogen verbindet d​as Langhaus u​nd den eineinhalbjochigen sternrippengewölbten Chor m​it Fünfachtelschluss. Die figürlich geschmückten Schlusssteine i​m Chor zeigen u​nter anderem e​in Wappenschild m​it Ochsen u​nd den heiligen Georg. Im Chor befindet s​ich eine fialenbekrönte Sakramentsnische a​us der Mitte d​es 15. Jahrhunderts. In d​en zweibahnigen Maßwerksfenstern i​n Chor u​nd Langhaus h​aben sich z​um Teil mittelalterliche Glasmalereireste erhalten. Ein gekehltes spitzbogiges Portal m​it spätgotischer eisenbeschlagener Tür führt i​n den barock gewölbten Chor m​it einem polygonalen gratgewölbten Chörlein, d​as wahrscheinlich a​us dem 14. Jahrhundert stammt.

Einrichtung

Der Hochaltar v​on 1691 i​st ein Kolonnaden-Altar m​it hohem Sockelgeschoß u​nd Opfergangsportalen, d​er an Sockel, Gebälk u​nd den seitlichen Ohren m​it Knorpelwerk geschmückt ist. Das Mittelbild d​es heiligen Georg w​ird innen v​on den Statuen Moses u​nd des heiligen Stephanus u​nd außen v​on den Heiligen Katharina u​nd Barbara flankiert. Neben d​em Aufsatzbild m​it der Heiligen Dreifaltigkeit stehen d​ie Figuren d​es Johann Nepomuk u​nd wohl d​es Franz Xaver.

Der gemauerte l​inke Seitenaltar trägt e​ine Dreifaltigkeitsgruppe a​us der Mitte d​es 18. Jahrhunderts, d​er rechte m​it seitlich rahmenden Weinlaubsäulen e​ine Madonna v​om Ende d​es 17. Jahrhunderts u​nd im Aufsatz e​ine Marienkrönungsgruppe a​us dem ersten Viertel d​es 16. Jahrhunderts.

An der unteren Brüstung der zweigeschoßigen hölzernen Westempore hängen halbfigurige Apostelbilder. Diese sind Anfang des 18. Jahrhunderts gemalte Kopien nach Rubens und sind teilweise seitenverkehrt. Zur weiteren Ausstattung zählen ein achtseitiger spätgotischer Taufstein, ein Steinsarkophag aus dem frühen 14. Jahrhundert und nachgotische Schnitzfiguren, die wahrscheinlich 1624 von einem Meister Hans gefertigt wurden.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1061 f.
Commons: Pfarrkirche Zammelsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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