Pfarrkirche St. Leonhard (Villach)

Die Pfarrkirche St. Leonhard i​m gleichnamigen Stadtteil v​on Villach w​urde 1399 erstmals urkundlich erwähnt. Der spätgotische Bau w​urde bei e​inem Bombenangriff a​m 22. März 1945 z​um Teil zerstört. 1947 w​urde die n​ach Plänen v​on Walter Mayr wiedererrichtete Kirche geweiht. St. Leonhard w​ar eine Filiale v​on St. Nikolai u​nd wurde e​rst 1954 z​ur Pfarre erhoben.

Pfarrkirche St. Leonhard in Villach

Baubeschreibung

Die Kirche besitzt eine turmartig überhöhte Giebelfassade mit Vorbau und Rundbogenportal. Der gotische Chor ist nach Süden aus der Achse gerückt und wird von einfach abgetreppten Strebepfeilern gestützt. Nördlich neben dem Chor befindet sich ein Sakristeianbau. In der Chorschlussmauer ist ein römerzeitliches Grabbaurelieffragment mit der Darstellung eines Greifen eingemauert. An der südlichen Außenwand ist ein großes barockes Kruzifix angebracht. Im Inneren spannt sich über dem saalartigen Langhaus eine Holzdecke. Das Gewölbe im breiten dreijochigen Altarraum ruht auf vorgestellten Wanddiensten. Das Altarwandgemälde zeigt einen Gnadenstuhl und wurde 1947 von Martin Häusle gemalt. Von der Abschlusswand führt eine Türe in den einjochigen gotischen Chor mit Fünfachtelschluss.

Fresken

Ein u​m 1350 entstandenes Fresko i​m Chor z​eigt den heiligen Georg i​m Drachenkampf m​it Jungfrau u​nd drei Heiligen. Um 1420 wurden d​ie Szenen a​us dem Leben d​er Heiligen Katharina, Leonhard u​nd Dorothea s​owie an d​er Westwand d​as Jüngste Gericht i​m derben friulanischen Stil gemalt. Im Gewölbe i​st die Majestas Domini m​it Evangelistensymbolen z​u sehen. 1992 w​urde an d​er südlichen Triumphbogenlaibung e​in heiliger Aegidius freigelegt.

Einrichtung

Der ehemalige Hauptaltar entstand 1515–20 in der jüngeren Villacher Werkstätte und ist heute im gotischen Chor aufgestellt. Er birgt im Schrein die Figur des heiligen Leonhard. Auf den gemalten Flügeln sind die Heiligen Rupertus und Nikolaus wiedergegeben. Der neue Hauptaltar wurde von Gernot Kulterer geschaffen. Der nördliche Seitenaltar trägt die barocke Statue des heiligen Leonhard, am südlichen von 1673 steht eine barocke Madonna mit Kind sowie im Aufsatz ein spätgotischer Erzengel Michael. Die Kanzel stammt aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Am Kanzelkorb sind Reliefdarstellungen mit dem Guten Hirten und den heiligen Leonhard aus dem 20. Jahrhundert zu sehen. Den Franziskuszyklus schuf Kurt Weiß, das Antoniusrelief Mea von Bratusch. Die Orgel mit 14 Registern stammt von der Firma Dreher aus Salzburg.

Quellen

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 756 f.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.