Pfarrkirche Hellmonsödt
Die römisch-katholische Pfarrkirche Hellmonsödt steht in der Marktgemeinde Hellmonsödt im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel in Oberösterreich. Die auf den heiligen Alexius geweihte Kirche gehört zum Dekanat Gallneukirchen in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hellmonsödt).
Geschichte
Der erste namentlich bekannte Angehörige des Hauses Starhemberg, Gundaker, ließ um 1212 in Hellmonsödt eine Kirche erbauen. Nach der Zerstörung der romanischen Kirche durch die Hussiten wurde die heutige spätgotische Kirche ab 1441 im Auftrag von Hanns IV. von Starhemberg neu errichtet. 1499 wurde die Starhemberg’sche Gruftkapelle mit der darunter liegenden Gruft angebaut. Der Bau des Chores erfolgte zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Starhemberg’sche Gruftkapelle wurde Ende des 16. Jahrhunderts erweitert. Sie bildete im 16. und 17. Jahrhundert die wichtigste Grablege des Hauses Starhemberg. Nach einem Brand im Jahr 1804, der die komplette Einrichtung zerstörte, wurde die Kirche mit einem spätbarocken Hochaltar sowie spätbarocken Seitenaltären ausgestattet.
Beschreibung
Das dreischiffige, vierjochige Langhaus der Pfarrkirche Hellmonsödt verfügt über ein Kreuzrippengewölbe. Im Altarraum weist der zweijochige Chor mit 5/8-Schluss ein differenziert gestaltetes Netzrippengewölbe und einen Achsknick nach Norden auf.
In der Gruft unter der Starhemberg’schen Gruftkapelle befinden sich zehn Särge von Angehörigen dieses Geschlechtes, von denen einer eine 450 Jahre alte Kindermumie enthält.[1] An den Wänden der Kapelle befinden sich acht Grabplatten aus Marmor.
- Starhemberg’sche Gruftkapelle
- Grabplatte des Hanns IV. von Starhemberg (1474)
Der heute vor der Pfarrkirche stehende Pranger wurde 1983 hierher versetzt und ist mit der Jahreszahl 1566 bezeichnet.
Literatur
- Christian Kieslinger: Die Starhembergischen Grabdenkmäler aus dem 15., 16. und 17. Jh. in der Pfarrkirche Hellmonsödt. Universität Brünn, 2002.
- Günter Merz: Fröhliche Auferstehung: Von der Reformation geprägte Grabdenkmäler in Oberösterreich. Hrsg. vom Evangelischen Museum Oberösterreich, Rutzenmoos. Salzburg/Wien 2010, ISBN 978-3902606105, S. 34 (über das Epitaph des Paul Jakob und der Paula von Starhemberg, Pfarrkirche Hellmonsödt, um 1560).
- Josefine Mülleder, Johann Mülleder: Starhemberg-Gruftkapelle und Familiengruft in der Pfarrkirche Hellmonsödt. Eigenverlag, Hellmonsödt 2019.
Weblinks
Einzelnachweise
- Josefine Mülleder, Maria Ecker-Angerer (Hrsg.): Das namenlose Kind. Die Kleinkindmumie in der Starhemberg-Gruft der Pfarrkirche Hellmonsödt. Linz 2021, ISBN 978-3-903040-56-4.