Pfarrkirche Gratkorn
Die Pfarrkirche Gratkorn steht in der Marktgemeinde Gratkorn im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark. Die dem Patrozinium hl. Stephanus unterstellte römisch-katholische Pfarrkirche – dem Stift Rein inkorporiert – gehört zum Dekanat Rein in der Diözese Graz-Seckau. Die Kirche und der ehemalige Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche fand 1390 statt. Im Jahr 1607 wurde sie dem Stift Rein inkorporiert. Das heutige Langhaus wurde um 1700 erbaut. Eine Restaurierung des Bauwerks fand 1974 statt.
Architektur
Der mächtige, in die Westfassade der Kirche eingestellte Turm hat einen achteckigen Spitzhelm. Er ist im Kern gotisch. Die heutige Beichtkapelle ist südlich an den Turm angebaut. Es war früher eine Donatuskapelle und wurde 1856 als Kriegergedächtniskapelle neu errichtet. Die Wandmalereien stammen von Toni Hafner.
Das um 1700 erbaute dreijochige Langhaus ist barock gestaltet. An den Wänden befinden sich Wandpfeiler, die das Kreuzgratgewölbe mit Gurtbögen tragen. Die Fenster sind barock mit Scheiben von Ferdinand Koller im Jahr 1905. Der zweijochige gotische Chor hat einen Dreiachtelschluss, das westliche Joch ein Kreuzrippengewölbe aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Das östliche Joch wird von einer Ringtonne überspannt. Der runde Schlussstein im Chorgewölbe ist mit einem Blattornament verziert, der Chorschluss innen ausgerundet. Der rundbogige Fronbogen ist leicht eingezogen. Die dreiachsige Empore befindet sich im westlichen Teil des Kirchenbaus und wird von einem auf Rundsäulen ruhenden Kreuzgratgewölbe überdacht. Sie hat eine vorgezogene, geschwungene Holzbrüstung. Südlich des Chores befindet sich die kreuzrippengewölbte Sakristei mit einem barocken Eingangsportal im Westen.
Ausstattung
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1803 und zeigt auf dem aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammenden Altarblatt den heiligen Stephanus. Die beiden Seitenaltäre wurden 1809 errichtet und zeigen den heiligen Donatus und die nach Art von Matthias Schiffer gemalte Verkündigung des Herrn. Der barocke Taufstein stammt aus der Zeit um 1700. Das am Fronbogen angebrachte Kreuz stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der gläserne Luster des Langhauses stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Orgel wurde 1885 von Carl Billich gefertigt. Auf den Konsolen des Chors befindet sich ein nach Art von Jakob Peyer gemaltes Bildnis des knienden Donatus aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Weiters befindet sich im Chor eine Pietà aus dem 18. Jahrhundert. In der Sakristei befindet sich ein von Franz Krainer 1846 gemaltes Rosenkranzbild.
Quellen
- Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 143.