Pfarrkirche Gettsdorf

Die römisch-katholische Pfarrkirche Gettsdorf s​teht an d​er Nordseite d​es Angers i​n der Ortschaft Gettsdorf i​n der Marktgemeinde Ziersdorf i​m Bezirk Hollabrunn i​n Niederösterreich. Die d​em Patrozinium hl. Valentin unterstellte Pfarrkirche gehört z​um Dekanat Großweikersdorf i​m Vikariat Unter d​em Manhartsberg d​er Erzdiözese Wien. Die Malige Wehrkirche s​teht unter Denkmalschutz (Listeneintragf3).

Katholische Pfarrkirche hl. Valentin in Gettsdorf
Langhaus, Blick zum Chor
BW

Geschichte

Gettsdorf gehörte 1312 z​ur Pfarre Ravelsbach. 1339 e​in Vikariat v​om Stift Melk, w​urde die Kirche 1651 z​ur Pfarrkirche erhoben.

Der gotische Westturm i​st mit 1519 bezeichnet, d​as barocke Glockengeschoß m​it Zwiebelhelm entstand v​on 1698 b​is 1700. Unter Verwendung v​on Teilen d​es mittelalterlichen Vorgängerbaus w​urde von 1739 b​is 1741 n​ach den Plänen d​es Paters Anselm Steyrer d​ie barocke Kirche erbaut. Die Kirche w​urde 1869, 1900 u​nd 1904 renoviert.

Architektur

Das saalartige Langhaus ist mit einem einjochigen niedrigeren Chor mit einer rund geschlossenen Apsis abgeschlossen. Der mächtige Westturm ist großteils in zwei niedrige Vorhallen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts eingestellt. Der Turm hat in den zwei unteren Geschoßen gotische Schießschartenluken. Das barocke Obergeschoß ist achteckig und trägt einen Zwiebelhelm. Die barocke Fassade ist mit Pilastern, einem reich profiliertes verkröpftes umlaufenden Gebälk und Segmentbogenfenstern gegliedert. Die leicht vorspringenden Sakristeianbauten in den Chorecken und die anschließenden Treppenhäuschen mit geschweiften Giebeln sind Anbauten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die schlichten Portale sind mit 1819 bezeichnet. Das Langhaus ist mit einer segmentbogigen Stichkappentonne über Gurtbögen überwölbt. Sie ruhen auf zweifach vorgeblendeten korinthischen Pilastern und einem reich verkröpften Gebälk. Die halbjochige Westempore auf Pfeilern mit geschwungener Brüstung wurde im Anfang des 19. Jahrhunderts eingebaut. Der eingezogene halbrunde Triumphbogen entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der im Kern mittelalterliche, eingezogene, einjochige Chor hat eine halbkreisförmige Apsis. Das barocke Stichkappengewölbe ruht auf einer Wandgliederung wie im Langhaus. Das Chorjoch hat beidseits barocke Oratorien auf flachen Konsolen mit Akanthusreliefierung. Beidseits im Chor sind barocke Sakristeitüren mit volutengestützten Türstützen zu den quadratischen Sakristeiräumen, nördlich gotisch mit einem Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert, südlich barock kreuzgratgewölbt. Östlich der Sakristeiräume führen barock Anräume mit Spindeltreppen zu den Oratorien.

Ausstattung

Der barocke Hochaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist in die Apsisrundung eingefügt. Das Altarblatt des mit korinthischen Doppelsäulen ausgestatteten Altars ist eine Darstellung der Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Flankiert wird es von Skulpturen der Heiligen Peter und Paul. Die beiden Figuren in der Apsiskalotte und die Taube des Heiligen Geists symbolisieren die Trinität. Die zwei gleichartigen barocken Seitenaltäre haben reichen Stuckdekor von Johann Michael Flor 1752. Auf dem linken Altarblatt ist die Taufe Christi dargestellt, rechts der Tod des hl. Benedikt. Die barocke Kanzel ist mit vergoldeten Lorbeergirlanden dekoriert, auf dem Schalldeckel ist eine Skulpturengruppe mit Personifikationen der drei christlichen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Liebe – postiert. Die Kreuzwegbilder schuf der Maler Josef Oswald 1803.

Die Orgel b​aute Franz Ullmann 1873.

Vor d​er Nordseite d​er Kirche i​st auf e​inem hohen Sockel e​ine barocke Skulptur d​es Hl. Florian aufgestellt, dargestellt a​ls römischer Soldat m​it gezogenem Schwert.

Literatur

Commons: Pfarrkirche Gettsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.