Pfalz-Neumarkt
Pfalz-Neumarkt war eine Pfalzgrafschaft um die Hauptstadt Neumarkt in der Oberpfalz sowie der Name der sie regierenden Nebenlinie der pfälzischen Wittelsbacher. Erster Landesherr und Begründer der Linie war Johann von Pfalz-Neumarkt, Herzog in Bayern und Pfalzgraf bei Rhein.
Johanns Vater war Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz. Als dieser 1410 starb, vererbte er seinen vier noch lebenden Söhnen eigene Territorien, wo diese eigenen Linien der pfälzischen Wittelsbacher begründeten. Der Älteste, Ludwig III., erhielt die Kurpfalz mit der Hauptstadt Heidelberg und begründete die Kurlinie. Johann erhielt Pfalz-Neumarkt mit der Hauptstadt Neumarkt in der Oberpfalz, Stefan erhielt Pfalz-Zweibrücken und Otto I. Pfalz-Mosbach.
Johann hinterließ bei seinem Tod 1443 Pfalz-Neumarkt seinem Sohn Christoph von Pfalz-Neumarkt, der nach der Absetzung seines Onkels Erik VII. 1439 zum König von Dänemark, Schweden und Norwegen (Kalmarer Union) aufgestiegen war. Mit Christophs kinderlosem Tod erlosch 1448 die Wittelsbacher Linie Pfalz-Neumarkt. Das Territorium Pfalz-Neumarkt fiel an Christophs Onkel Otto I. von Pfalz-Mosbach, der es mit seinem Territorium Pfalz-Mosbach zur Pfalzgrafschaft Pfalz-Mosbach-Neumarkt verschmolz.
Literatur
- Wilhelm Volkert: Die pfälzischen Nebenlinien seit dem 15. Jahrhundert. In: Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 3. Auflage. Band III/3. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39453-1, S. 111–124, insbesondere S. 111–115.