Petzvalobjektiv

Das Petzvalobjektiv ist das erste Porträtobjektiv (100 mm Brennweite) der Fotogeschichte; es wurde von Josef Maximilian Petzval im Jahre 1840 in Österreich konstruiert und von Voigtländer unter Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer zuerst gebaut, später kam auch Carl Dietzler als Produzent hinzu.

Innovation

Das Objektiv etablierte gleich zwei Neuerungen: Zum einen war es mit einer größten Blende von 1:3,6 gegenüber früheren Objektiven erheblich lichtstärker, was unter günstigen Bedingungen erstmals Porträts mit Belichtungszeiten von weniger als einer Minute ermöglichte.

Zum anderen berechnete Petzval erstmals die Zusammensetzung der Linsen auf der Grundlage der optischen Gesetze, während Optiker zuvor Linsen nach Erfahrungswerten geschliffen hatten. Für die Berechnungen wurden ihm von Erzherzog Ludwig von Österreich (Oberbefehlshaber der Artillerie) 8 Artillerie-Kanoniere und 3 Korporale zur Verfügung gestellt, da die Artillerie damals zu den wenigen Berufen gehörte, bei denen man mathematische Berechnungen vornahm.

Geschichte

Das Petzvalobjektiv wurde von Voigtländer produziert und weltweit vertrieben, bis 1862 produzierte er 60.000 Stück.

Zu den Nachteilen von Petzvals Konstruktion gehörte ein starker Schärfeabfall an den Rändern, der in dem von Hugo Adolph Steinheil entwickelten Aplanat auskorrigiert wurde.

Ein auf der Plattform Kickstarter gestartetes Crowdfunding-Projekt hat das Objektiv nachgebaut, um es an aktuellen Kameras nutzen zu können.[1][2][3]

Bildergalerie

Weitere Wissenschaftler, die für Voigtländer arbeiteten

Commons: Petzvalobjektive – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. The Lomography Petzval Portrait Lens auf Kickstarter, abgerufen am 29. Juli 2013
  2. Andreas Donath: 170 Jahre altes Objektiv für Digitalkameras auf golem.de vom 29. Juli 2013, abgerufen am 29. Juli 2013
  3. Andreas Donath: 170 Jahre altes Objektiv für Digitalkameras bestellbar. golem.de, 16. Dezember 2013, abgerufen am 16. Dezember 2013.
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