Petro Kalnyschewskyj

Petro Iwanowytsch Kalnyschewskyj (ukrainisch Петро Іванович Калнишевський, russisch Пётр Иванович Калнышевский Pjotr Iwanowitsch Kalnyschewski; * 12. Juli 1691[1][2] i​n Pustowijtiwka, Russisches Kaiserreich; † 31. Oktoberjul. / 12. November 1803greg. i​m Solowezki-Kloster, Russisches Kaiserreich) w​ar ein ukrainischer Kosakenführer u​nd der letzte Kosch-Ataman (Кошовий отаман) d​er Saporoger Kosaken. Er i​st ein Heiliger d​er Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Sein Gedenktag i​n der Liturgie i​st der 13. November.[1]

Denkmal für Petro Kalnyschewskyj in Petrykiwka

Leben

Petro Kalnyschewskyj k​am in Pustowijtiwka (Пустовійтівка) i​m heutigen Rajon Romny d​er ukrainischen Oblast Sumy z​ur Welt.

Kalnyschewskyj war erstmals 1762 Ataman der Sitsch der Saporoger Kosaken und erneut von 1765 bis zur Zerstörung der Sitsch 1775. Als Ataman befehligte er die Einheiten der Kosaken im 5. Russischen Türkenkrieg und wurde daraufhin mit dem Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen geehrt und zum Generalleutnant befördert.

Nach der Zerstörung der Saporoger Sitsch Anfang Juni 1775 wurde er auf Befehl von Kaiserin Katharina II. am 25. Juni 1775 verhaftet und sein gesamtes Vermögen beschlagnahmt. Man verbrachte Kalnyschewskyj zunächst nach Moskau und im Anschluss, auf Vorschlag von Fürst Grigori Potemkin, wurde er ab Ende Juli 1776 im Solowezki-Kloster auf den Solowezki-Inseln im Weißen Meer inhaftiert, wo er sein restliches Leben verbrachte.[3] Der russische Kaiser Alexander I. begnadigte ihn 1801. Kalnyschewskyj verblieb jedoch, zwischenzeitlich erblindet und hochbetagt, im Kloster.[4][5][6] Zwei Jahre später starb er dort 112-jährig und wurde an einem Ehrenplatz auf dem südlichen Hof der Verklärungskathedrale des Erlösers beerdigt.[7]

Kanonisierung

Petro Kalnyschewskyj wurde am 12. Juli 2008 anlässlich des 900. Jahrestages des St. Michaelsklosters und des 1020. Jahrestages der Taufe der Kiewer Rus in Kiew von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche – Kiewer Patriarchats heiliggesprochen.[1] Im Dezember 2014 wurde er dann auch von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats heiliggesprochen[8][9]

Commons: Petro Kalnyschewskyj – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Heiligsprechung des heiligen Gerechten Petro Kalnyschewskyj auf der Webseite der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Petro Kalnyschewskyj in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  3. Webseite zum Geburtsort und Leben von Petro Kalnyschewskyj auf tutbuv.com; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  4. Eintrag zu Petro Kalnyschewskyj in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 14. Januar 2018 (englisch)
  5. Eintrag zu Petro Kalnyschewskyj in der Ukrainischen Sowjetenzyklopädie; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  6. Biografie Petro Kalnyschewskyj auf Helden der Ukraine; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  7. Das Leben von Petro Kalnyschewskyj auf peter-kalnysh.church.ua; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  8. Das Moskauer Patriarchat kanonisierte den letzten ukrainischen Ataman in espreso.tv vom 25. Dezember 2014; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
  9. Die UOC-Moskauer Patriarchat hat sechs Jahre nach dem Kiewer Patriarchat, auch den Heiligen Vater der Saporoger Sitsch Petro Kalnyschewskyj anerkannt auf cossackland.org.ua; abgerufen am 14. Januar 2018 (ukrainisch)
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