Petersdorf auf Fehmarn
Petersdorf ist ein Dorf im Westen der Insel Fehmarn und ein Stadtteil der Stadt Fehmarn im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland).
Petersdorf Stadt Fehmarn | ||
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Eingemeindung: | 1. Januar 1978 | |
Eingemeindet nach: | Westfehmarn | |
Postleitzahl: | 23769 | |
Vorwahl: | 04372 | |
Lage von Petersdorf in Fehmarn | ||
Johanniskirche in Petersdorf |
Geschichte
Petersdorf wurde erstmals im Waldemar-Erdbuch von 1230 als Pethaersthorp erwähnt. 1730 hatte Petersdorf 125 Wohnhäuser, 22 Scheunen, 25 Viehställe und zehn sonstige Gebäude. Eine Liste von Gewerbetreibenden aus dem gleichen Jahr zählte folgende Berufe auf: drei Krämer, zwei Barbiere, vier Brauer, vier Schmiede, drei Glaser, ein Peltzer, ein Rademacher, 13 Schuster, zehn Schneider, vier Böttcher, fünf Drechsler, zwei Zimmerer, ein Maurer und ein Perückenmacher.
Es gab einen Bahnhof in Petersdorf, der – umgewandelt in ein Wohnhaus – in der Hauptstraße am südlichen Rand des Ortes erhalten ist. Einige Meter Gleise sind erhalten. Die zugehörige Strecke der Inselbahn ist schon seit 1956 für den Personen- und seit 1994 für den Güterverkehr stillgelegt. Auf der Trasse wurde ein Radfahrweg angelegt.
Der Name der Gemeinde Petersdorf wurde am 1. Januar 1975 amtlich in Petersdorf auf Fehmarn geändert. Am 1. Januar 1978 wurden die damaligen Gemeinden Dänschendorf auf Fehmarn (vor 1975 Dänschendorf) und Petersdorf auf Fehmarn zur neuen Gemeinde Westfehmarn zusammengeschlossen.[1] Seit 2003 ist Petersdorf Teil der neu gegründeten und die ganze Insel einschließenden Stadt Fehmarn.
Schule
Erstmals wurde eine Schule 1596 in Petersdorf erwähnt. 1757 besaß Petersdorf eine Parochial- und eine Distriktschule. Kinder vom 6. bis zum 9. Lebensjahr wurden in der Distriktschule und danach bis zur Konfirmation in der Parochialschule unterrichtet. 1965 wurde Petersdorf zur Dörfergemeinschaftsschule, die von den Schülern der Dörfer Bojendorf, Gollendorf, Lemkendorf, Lemkenhafen, Orth, Püttsee und Sulsdorf besucht wurde.
Seit 1979 bestand eine Schulpartnerschaft mit der österreichischen Hauptschule Orth an der Donau. Seit 2014 ist die Petersdorfer Schule dauerhaft geschlossen, alle Fehmaraner Kinder werden jetzt in Schulen in Burg oder auf dem Festland (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Oldenburg) unterrichtet.
Sehenswürdigkeiten
- In Petersdorf ist die gotische St.-Johannis-Kirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts sehenswert, die sich mitten auf einem kreisrunden und von Linden gesäumten Friedhof erhebt. Ihr Altar mit seinen vergoldeten Schnitzereien stammt aus der Zeit um 1390, neben ihm steht ein Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert. Der weithin sichtbare Kirchturm von 1567, dessen Mauern durch außen sichtbare Eisenanker verstärkt werden, ist mit 64 m Höhe der höchste Kirchturm Fehmarns.
- Sehenswert ist ebenfalls die 1893 erbaute Südermühle. Es handelt sich um eine sog. Galerie- oder Holländermühle. Die vier Vorgängerbauten, die sich an dieser Stelle befanden, wurden sämtlich durch Brände zerstört.
- Etwa 500 m nordöstlich des Dorfes erhebt sich an der Straße nach Dänschendorf der künstlich aufgeschichtete Galgenberg, eine mittelalterliche Hinrichtungsstätte, die von zwei Steinreihen und Bäumen umgeben ist. Auf dem Hügel stand allerdings kein Galgen, sondern die Verurteilten wurden geköpft. Die letzte Hinrichtung fand hier 1854 statt. Vor dem Galgenberg befindet sich der Teich Ratssoll, der bereits in der Eiszeit im Pleistozän entstand und eines der wenigen Binnengewässer auf Fehmarn ist. Das Gelände um ihn herum war bereits in der Steinzeit besiedelt.
- Kirche von Petersdorf auf Fehmarn
- Südermühle (1893) in Petersdorf
- Dorfteich
- Ehem. Bahnhof Petersdorf
- Galgenberg
- Teich Ratssoll
Westlich liegt das 297 Hektar große Naturschutzgebiet Wallnau/Fehmarn.
Persönlichkeiten
In Petersdorf auf Fehmarn wurde geboren:
- Heinrich Christoph Niese (1810–1887), Generalarzt der Schleswig-Holsteinischen Armee
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 183.