Peter Wise
Leben
Über das Leben des Lübecker Bürgers Peter Wise ist wenig bekannt. Er hatte zwei Brüder im Kloster Doberan und eine Schwester. Im Streit zwischen den wendischen und sächsischen Mönchen in Doberan galt der wohl aus Wismar stammende Laienbruder der Zisterzienser Johann Kruse um 1330–1337 als Anführer der wendischen Partei, bestehend aus Ordensangehörigen aus den Hansestädten der südlichen Ostseeküste im Kloster in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die sich gegen die Bevorzugung der sächsischen Partei des Klosters Doberan durch das Mutterkloster Amelungsborn in Niedersachsen wandte und den Einfluss des städtischen Patriziats von Lübeck bis Rostock mit Hilfe des mecklenburgischen Herzogshauses auszuweiten suchte. Dank der finanziellen Mittel aus dem Nachlass des Peter Wise, der trotz geografischer Zugehörigkeit zur wendischen Partei der sächsischen Partei wohl näher stand und dessen zwei Brüder Mönche des Klosters waren, konnten die wirtschaftlichen Folgen dieses Streits durch das Kloster Doberan abgewendet werden.[1] Aus Mitteln seines Nachlasses wurde das vom Kloster verpfändete Gut Admannshagen 1341 wieder eingelöst. Er wurde im Doberaner Münster bestattet; die Figurengrabplatte Wises, die zeitweilig als Altarplatte diente, ist erhalten.
Epitaph
Deutlich später wurde ihm im Doberaner Münster auch ein Epitaph gesetzt. Das Epitaph ist eine Arbeit des 15. Jahrhunderts und zeigt Peter Wise in der Mode um 1400 gekleidet mit seinem Familienwappen. Das Epitaph wurde ausweislich seiner Inschrift unter Herzog Christian Ludwig II. von Mecklenburg 1750 erneuert.
Literatur
- Georg Christian Friedrich Lisch: Blätter zur Geschichte der Kirche in Doberan in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 9 (1844) Schwerin 1844, S. 408 ff. (S. 417 ff.) (Digitalisat)
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: In dulci iubilo nun singet und seid froh: ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Poesie, Rümpler, 1854, S. 51 (Digitalisat)
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. III. Band Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow, Wittenburg, Boizenburg, Lübtheen, Dömitz, Grabow, Ludwigslust, Neustadt, Crivitz, Brüel, Warin, Neubuckow, Kröpelin und Doberan. Schwerin 1899, S. 551–681: Die Cistercienser-Abtei Doberan. (Neudruck: 1993, ISBN 3-910179-14-2)
- Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter (= Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. Band 9). Berlin 2000, ISBN 3-931836-34-7.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 10947.